Pflanzen schützen sich selbst vor Schäden durch Hitze, zu hohe Salzkonzentrationen im Boden oder gewisse Toxine, indem sogenannte Hitzeschock-Proteine gebildet werden. Sie verhindern, dass andere Proteine in der Zelle falsch gefaltet werden und damit ihre Funktion nicht richtig erfüllen können. An der Technischen Universität München (TUM) ist es nun gelungen, die Steuerung dieser Hitzeantwort zu entschlüsseln.

Hormonproduktion ankurbeln macht resistenter

Mithilfe einer Modell-Pflanze wurde ein Transkriptionsfaktor (BES1) gefunden, ein Molekül also, dass in diesem Fall den Schutzmechanismus mit der Bildung von Hitzeschockproteinen in Gang setzt. Dieser Faktor werde von Hormonen, genauer Brassinosteroiden, reguliert, schreibt die TUM in einer Mitteilung. Mehr Brassinosteroide bedeuten somit mehr Hitzeschock-Proteine und eine bessere Widerstandsfähigkeit gegen Hitze.

Potenzial für Zucht und Biostimulanzien

Diese Ergebnisse seien nicht nur für die Wissenschaft interessant, heisst es weiter. So könnten Biostimulanzien aus Naturstoffen, die Brassinosteroide enthalten, möglicherweise ebenfalls die Hitzeresistenz von Pflanzen verbessern. Alternativ könne der Transkriptionsfaktor BES1 für die gezielte Zucht hitzeresistenterer und damit ertragsstabilerer Sorten interessant sein