Momentan werden in der Schweiz auf fast 8000 ha Eiweisspflanzen, vorrangig für die tierische Ernährung, angebaut. Diese Fläche ist in den vergangenen Jahren leicht steigend. Die wichtigsten Eiweisspflanzen sind Eiweisserbsen, Soja, Lupinen und Ackerbohnen. Wegen Lageranfälligkeit, Erntesicherheit, Fruchtfolgekrankheiten und Wasserbedarf gehören diese Kulturen nicht zu den attraktivsten.

Leguminosen bieten dafür andere Vorteile:

  • Stickstoff: Eiweisskulturen brauchen wenig bis fast keinen Stickstoffdünger und hinter-lassen Stickstoff im Boden für die Folgekultur.
  • Fruchtfolge: Sie wird durch die zusätzlichen Kulturen entlastet.

Für Bio interessant

Wirtschaftlichkeit ist ein weiteres Kriterium der Anbauwürdigkeit. Der Deckungsbeitrag für Bio-Eiweisserbsen für die menschliche Ernährung liegt bei 6280 Franken bei einem Ertrag von 30 dt. Dies schliesst bereits die neuen Direktzahlungen von 1000 Franken Einzelkultur- und 400 Franken Extensobeitrag ein. Für Bio-betriebe ist dies somit eine sehr interessante Kultur.

Preislich hängen die inländischen Eiweissträger stark vom Weltmarkt ab. Dass keine Importzölle auf diese Produkte erhoben werden, führt zu einer sehr grossen Preisdifferenz zwischen Import und Schweizer Produkt. Diese Differenz bezahlt der Konsument einzig bei Label-Produkten, dort ist der Absatz aber klein.

Neue Züchtungen

Die Züchtung neuer Sorten verkleinert die anbautechnischen Hürden. Und mit dem Einzelkulturbeitrag werden die Kulturen weiter gefördert. Somit kann in Zukunft mit einer Steigerung der Anbaufläche gerechnet werden, vor allem im Biosektor mit den strengeren Auflagen zur Herkunft von Kraftfutter.

Steigende Weltmarktpreise können die Inlandproduktion von Kulturen wie Eiweisserbsen wieder attraktiver machen. Neue Züchtungen und Anbaumethoden fördern den Anbau, der Proteinertrag kann erhöht werden von derzeit durchschnittlich 1000 kg/ha auf ungefähr 1500 kg/ha. Somit ist bis ins Jahr 2050 mit einer Ausdehnung der Anbaufläche um 50 Prozent zu rechnen.

Wenn Betriebe mit Ackerbau und Tiere die Eiweissversorgung möglichst durch eigene Produktion decken, macht sie das unabhängig und schliesst den betriebseigenen Kreislauf.