Es galten in diesem Sommer auch ein Wasserentnahme- und ein Feuerverbot und es gab mehr als 20 Notabfischungen. Mit Blick auf die Zukunft sucht die kantonale Verwaltung Lösungen. Dazu zählen die Sensibilisierung der Bevölkerung oder die Umstellung auf trockenheitstolerante Kulturen.

Wasser, Klima, Biodiversität

«Das Thema Trockenheit hat mich seit meinem Amtsantritt im Juni immer wieder beschäftigt. Es galt, Massnahmen zu beschliessen. Es gilt aber auch, sich den neuen Umständen zu stellen und mit allen Beteiligten Lösungen zu erarbeiten», sagte Regierungsrat Dominik Diezi an einer Medienkonferenz in Weinfelden, und weiter: «Wir müssen alle neuen Herausforderungen annehmen und sie zusammen meistern. Übergeordnet gibt es im Kanton Thurgau zum Beispiel die Klimastrategie oder die Biodiversitätsstrategie.»

«Die Basis für sämtliche Massnahmen bilden die Messungen der Fachstelle Hydrometrie des Amts für Umwelt», sagte Amtsleiter Martin Eugster. Sämtliche Daten sind auf hydrodaten.tg.ch ersichtlich. Werden Grenzwerte unterschritten, erfolgen bei entsprechenden Wetterprognosen die Anträge ans Departement.

Von einem Wasserentnahmeverbot betroffen ist vor allem die Landwirtschaft. Während die Tierhaltung auf die Trinkwasserversorgung abstützt, hängt der Pflanzenbau vom Wetter ab.

Brauchwasser nutzen

Im Bereich Wasser gibt es im Kanton Thurgau eine Trink- und Brauchwasserplanung. Vor allem letztere habe schweizweiten Pioniercharakter. Sie soll den zukünftigen Bedarf der Landwirtschaft, des Gewerbes, der Industrie sowie der Bevölkerung in Normaljahren, aber auch in klimatischen Extremjahren sicherstellen und eine effiziente Bewirtschaftung der Wasserressourcen ermöglichen.

Zudem überprüft der Kanton die Grundwasserschutzzonen und die nachhaltige Bewirtschaftung der Wasserressourcen. Auch die Bäuerinnen und Landwirte stehen vor Veränderungen: «Die Landwirtschaft ist gefordert, sich auf die Verhältnisse einzustellen. Im Vordergrund stehen der Anbau von trockenheitstoleranten Kulturen, eine verbesserte Anbautechnik und eine wassersparende Bewässerungstechnik», sagte Walter Schild, Abteilungsleiter Boden- und Pachtrecht im Landwirtschaftsamt.

Bereits diesen Sommer stellte das Amt fest, dass vermehrt Anfragen für Bewässerungsprojekte eingereicht werden.