«Arenenberg entwickeln, Arenenberg bleiben:» Nach diesem Grundsatz wird das Bildungs- und Beratungszentrum Arenenberg seinen Gutsbetrieb per 2020 laut Mitteilung des Thurgauer Landwirtschaftsamt auf biologische Bewirtschaftung umstellen. Landwirte und Bäuerinnen und mit ihnen auch das BBZ Arenenberg stünden vor grossen Herausforderungen, teilt das Amt weiter mit. Markt und Politik forderten Änderungen in der guten landwirtschaftlichen Praxis. Es gehe darum, dass noch weniger Hilfsmittel eingesetzt würden und dass Natur und Umwelt noch mehr geschont werden. 

Entwicklung mitgestalten

«Sucht man nach zukunftsfähigen Produktionstechniken, so kommt zwangsläufig auch der Biolandbau ins Spiel», hält das Amt in seiner Mitteilung fest. Insbesondere in den Bereichen Feldbau ohne chemisch synthetische Pflanzenschutzmittel, Wiederkäuerhaltung auf Raufutterbasis, Antibiotikareduktion in der Tierhaltung und Förderung der Biodiversität habe der Biolandbau machbare Lösungen bereit.  Aber auch der Biolandbau müsse laufend verbessert werden, heisst es in der Mitteilung weiter. Der Arenenberg wolle diese Entwicklung mitgestalten.

Vielfalt im Ackerbau

Im Obstbau wendet das BBZ Arenenberg laut Mitteilung in der «Nachhaltigkeitsparzelle Sommeri» und im Versuchsbetrieb Güttingen bereits seit längerer Zeit Methoden des biologischen Landbaus an. Und so begründet das Amt für Landwirtschaft die Umstellung des Gutsbetriebs im Detail: Mit dem Stallneubau für 50 Kühe erreicht der Betrieb Arenenberg im Jahr 2020 als Schul- und Demonstrationsbetrieb mit öffentlicher Ausstrahlung eine zeitgemässe Grösse. Der freie Kuhverkehr zwischen Weide und Melkroboter wird für Schule und Beratung für ÖLN- und Biobetriebe gleichermassen neue Impulse geben. Zusammen mit den ÖLN-Flächen auf dem Versuchsbetrieb Brunnegg sind auch im Ackerbau genügend Flächen in Reichweite der Schule vorhanden für ackerbauliche Experimente und Demonstrationen, sowohl im ÖLN als auch für Bio. 

Eine Chance für das Weingut 

Für das Weingut Arenenberg mit etwas über drei Hektaren Fläche und Eigenkelterung ist die Umstellung auf Bioweinproduktion eine Chance, sich mit Spezialitäten noch besser zu positionieren. In den letzten Jahren wurden bereits mit Erfolg Methoden aus dem Biolandbau angewendet, sodass schon einige Erfahrungen vorliegen und die Umstellung machbar ist. Die Gärtnerei stellt 2020 direkt um. Die Parkanlagen werden miteinbezogen. Die Grünflächen im Park werden künftig, nach der geplanten zweiten Etappe Schlossparksanierung, nur noch mit Schafen genutzt.

Offen für alle Methoden

Der ÖLN-Betrieb in Tänikon wird laut Mitteilung weiterhin gezielt genutzt, um mit Präzisionstechnologie und mit möglichst wenig Hilfsstoffen eine besonders nachhaltige und trotzdem effiziente Produktion zu erreichen. Dieser Betrieb muss zudem für die Forschung für alle Landbaumethoden zur Verfügung stehen und kann deshalb nicht umgestellt werden.