Der Nationalrat hat eine Motion seiner Umweltkommission (Urek) überwiesen, mit 126 zu 58 Stimmen bei 3 Enthaltungen. Diese fordert, dass Waldeigentümern und Sägereien erlaubt wird, Schweizer Rundholz im Wald zu lagern. Die Lager müssen der regionalen Bewirtschaftung des Waldes dienen. Ziel der Motion sind bessere Rahmenbedingungen für die Waldwirtschaft. Der Bundesrat hatte sich bereit erklärt, den Auftrag entgegenzunehmen.

Minderheit wollte Einsatz von Pflanzenschutzmittel verbieten

Streitpunkt in der Debatte waren Pflanzenschutzmittel, die gegen Schädlinge im frisch geschlagenen Holz eingesetzt werden können. Die Mehrheit der Umweltkommission hielt die geltenden Gesetze für genügend streng. Pflanzenschutzmittel dürften nur ausnahmsweise und als letzte Möglichkeit verwendet werden.

Eine Minderheit dagegen wollte den Einsatz von Stoffen nicht riskieren, die Lebewesen und die Qualität des Wassers gefährden können. Sie wollte die Holzlagerplätze im Wald nur zulassen, wenn gleichzeitig der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln verboten wird.

Motion nimmt parlamentarische Initiative auf

Sprecher Mathias Reynard (SP/VS) sagte, für 2020 habe der Bund eine Studie zu den Pflanzenschutzmitteln angekündigt. Bevor diese Gesamtschau vorliege, sollten keine Entscheide gefällt werden. Die Umweltkommission hatte die Motion zwei Mal beraten, mit Blick auf den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln in den Holzlagern.

Sie hatte die Motion ausgearbeitet, um das Anliegen einer parlamentarischen Initiative teilweise aufzunehmen. Diese stammt von Nationalrat Erich von Siebenthal (SVP/BE). Er verlangt, dass Sägereien und andere Holzindustrie-Betriebe in den Wald verlegt werden dürfen.