Weil der Einfluss der Versicherer gross ist, wollen sie sich mehr fürs Klima engagieren. Die weltgrössten Versicherer haben sich deshalb zusammengeschlossen in der «Net-Zero Insurance Alliance», der NZIA. Mit dabei sind alle Wichtigen im Markt aus Europa und Asien, wie zum Beispiel Axa, die Allianz oder Generali. Nun aber bröckelt diese Allianz: Vergangene Woche gab die Munich Re ihren Austritt bekannt, diese Woche Zurich, der mit Abstand grösste Versicherer der Schweiz – auf Druck der Öl- und Gaslobby, wie Philippe Erath im SRF Newsportal schreibt.

Munich Re gab als Grund für den Austritt aus der NZIA «kartellrechtliche Risiken» an. Denn in den USA lobbyieren republikanische Politiker dafür, dass die Kartellbehörden gegen Mitglieder der NZIA rechtlich vorgehen, weil diese Öl- und Gas-Firmen benachteiligten. Das verstosse gegen das Wettbewerbsrecht, so das Argument. Diesem Risiko wollte sich Munich Re nicht aussetzen.

Nun folgt die Zurich Versicherung. Auf Anfrage von SRF will der Versicherer einen kartellrechtlichen Grund weder dementieren noch bestätigen, und schreibt eher technisch: «Zurich hat beschlossen, sich aus der Net-Zero Insurance Alliance zurückzuziehen. Nachdem wir eine standardisierte Methode zur Messung und Offenlegung von Treibhausgasemissionen im Zusammenhang mit Versicherungs- und Rückversicherungsportfolios eingeführt haben, wollen wir unsere Ressourcen darauf konzentrieren, unsere Kunden bei ihrem Übergang zu unterstützen.» 

Was sagen die Umweltverbände dazu? Der WWF ist laut SRF nicht sonderlich beeindruckt. Viel wichtiger sei es für den WWF indes, dass die Zurich in ihrem Alltagsgeschäft etwas für das Klima tut. Doch hier enttäusche der grösste Schweizer Versicherer. Andere Versicherer seien da weiter. So versichern die Allianz, Swiss Re wie auch die Munich Re keine neuen Projekte zur Erschliessung von Öl- und Gasvorkommen mehr.