Spürbare Freude darüber, sich nach langer Zeit wieder einmal ungezwungen treffen zu können, herrschte unter den Teilnehmer(innen) an der 42. Delegiertenversammlung des Kantonalen Bäuerinnenverbands St. Gallen. Diese wurde am 23. Februar 2022 in der Mehrweckhalle Rorschacherberg abgehalten. Regierungsrat Beat Tinner warf in seinem Grusswort einen Blick zurück auf die zwei letzten Jahre: «Einmal mehr war es erstaunlich, was unsere Landwirtschaft zusammen mit den vor- und nachgelagerten Betrieben für die Nahrungsmittelversorgung der ganzen Schweiz geleistet hat.» Dazu hätten zu einem grossen Teil die Bäuerinnen beigetragen, betonte Tinner. Und obwohl Frauen in allen Bereichen der Landwirtschaft tätig seien, werde ihre Arbeit nicht immer ausreichend anerkannt.

Nicht auf den Lorbeeren ausruhen

Doris Marti aus Lyss, die in ihrer Berner Tracht als Vertreterin des Schweizerischen Bäuerinnen- und Landfrauenverbands (SBLV) an die Versammlung gekommen war, knüpfte an die Worte ihres Vorredners an: «Es ist wichtig, dass wir Bäuerinnen uns gut vernetzen, auch was die Agrarpolitik betrifft. Wir haben zwar schon viel erreicht, dürfen uns aber nicht auf den Lorbeeren ausruhen.»

Präsidentin Petra Artho warf in ihrer Begrüssungsrede einen Blick zurück auf den Abstimmungskampf vom vergangenen Jahr, den sie als heftig erlebt hat. Sie munterte die Bäuerinnen und Landfrauen auf, selbstbewusst ihren Weg zu gehen. «Wenn uns die Zeit etwas gelernt hat, dann dass wir uns selbst wichtig sein müssen, um gut zu uns zu schauen.»

Rücktritt nach zehn Jahre Engagement im Vorstand

An der DV standen zudem Gesamterneuerungswahlen an. Aurelia Looser, Margrit Müller sowie Vizepräsidentin Helen Zehnder hatten bereits im Vorfeld der DV nach zehn Jahren im Vorstand ihren Rücktritt angekündigt. Die Präsidentin bedankte sich für das grosse Engagement und liess die drei Kolleginnen sichtbar ungern ziehen. Neu in den Vorstand gewählt wurden anschliessend die drei Bäuerinnen Brigitte Ackermann aus Niederbüren, Claudia Bösch aus Wattwil sowie Vroni Seliner aus Schänis. Alle weiteren Vorstandsmitglieder, einschliesslich der Präsidentin Petra Artho, wurden für die nächsten drei Jahre wiedergewählt. Auch genehmigten die Delegierten alle weiteren Traktanden.