Der Bezirkshauptort Andelfingen ist mit seinem Marktplatz praktisch der einzige Ort im Zürcher Weinland, wo noch ein intakter Dorfkern mit einem breiten Einkaufs- und Dienstleistungsangebot zu finden ist. Einer der wichtigsten Player ist dabei nebst zwei Banken, einem Reisebüro, einer ­Papeterie, Apotheke, Schuh­geschäft, Gastronomie und Bäckerei die Landi Andelfingen. Mit ihrem grossen Volg-Dorfladen, der eigenen Metzgerei und dem eigenen Restaurant Spätzlipfanne bildet sie eine wesentliche Stütze für das breite Angebot, sich vor Ort einzudecken. 

Normalisierung nach der Pandemie

Vor einer Woche tagten hier die Mitglieder der Genossenschaft Landi Andelfingen. «Das Geschäftsjahr 2022 stand ganz im Zeichen der Normalisierung nach der Pandemie», hielt Geschäftsführer Hansruedi Langhart einleitend fest. Beim Agrarhandel mit Dünger, welcher 4 Prozent des Gesamtumsatzes beansprucht, sorgte die Energiekrise für Lieferengpässe und Preisaufschläge. Beim Detailhandel, welcher zusammen mit der Metzgerei 77 Prozent des Umsatzes generiert, sprach Langhart von einer Normalisierung nach der Pandemie, indem das Einkaufsverhalten wieder an die Zeiten vor Corona anknüpft. 

Im Energiebereich sorgten die massiv höheren Preise für Heizöl im Kundentankgeschäft für mehr Umsatz, wobei mengen­mässig weniger verkauft wurde. Erfreulich haben sich bei den Ergänzungsgeschäften die Zahlen der «Spätzlipfanne» entwickelt, indem der Umsatz deutlich gesteigert werden konnte. Das für die Landi wichtige Immobiliengeschäft läuft ebenfalls sehr gut. Sämtliche Wohnungen sind besetzt.

Grosse Herausforderungen vor sich

Der erfreuliche Bruttoertrag aus dem Kerngeschäft ­sowie die Erträge aus den Dienstleistungen sorgten für ein erfreuliches Ergebnis. «Wir durften den besten Cashflow seit über zwanzig Jahren verzeichnen», zeigte sich Hansruedi Langhart erfreut. Sämtliche erlaubten Abschreibungen konnten getätigt werden. Auch konnte die Genossenschaft weitere 150 000 Franken an Rückstellungen machen, um zukünftige Investitionen in die Erneuerung und den Unterhalt tätigen zu können. Zudem soll der gesamte Gewinn in die Genossenschaft investiert werden. 

Die Landi Andelfingen hat gros­se Herausforderungen vor sich. Dabei stehen die beiden Dorfläden sowie die Metzgerei im Vordergrund. «Wir müssen hier zum Umsatz Sorge tragen», rief Präsident Heinz Höneisen auf das sich ständig verändernde Umfeld im Detailhandel in Erinnerung. 

Zwei Vorstandmitglieder geehrt

Abschliessend wurden mit Heinz Höneisen und Ueli Schwander zwei langjährige Vorstandsmitglieder geehrt. 

Beide gehören seit zwanzig Jahren dem Vorstand an, wobei Präsident Höneisen seit zehn Jahren die Landi umsichtig und mit viel Herzblut führt. Es waren immer wieder grosse Projekte, welche gemeistert werden mussten. Langhart verwies dabei unter anderem auf den Kauf der Metzgerei Schäubli im Jahr 2015 oder auch die Kreditgenehmigung von 3,4 Mio Franken für den Bau eines Mehrfamilienhauses in Kleinandelfingen.