Das Bundesamt für Statistik (BFS) hat die Zahlen der landwirtschaftlichen Strukturerhebung 2021 präsentiert. Wie immer birgt das Paket interessante Entwicklungen bezüglich Betriebszahlen und Produktionsformen. Hier ein paar davon:

  • 2021 gab es in der Schweiz 48 864 Landwirtschaftsbetriebe, was gegenüber dem Vorjahr einem Rückgang von 1 % entspricht. Davon waren 7670 Biobetriebe.
  • Die Zahl der Betriebe mit einer Fläche von 10 bis 20 ha nahm ab (– 2,8 %), jene der Betriebe mit einer Fläche von über 30 zu (1,3 %).
  • Die Betriebsfläche lag 2021 im Schnitt bei 21,3 ha.

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150'200 Beschäftigte

  • Insgesamt waren letztes Jahr 150'200 Personen in einem Landwirtschaftsbetrieb beschäftigt (2020: 149'500). Damit nahm deren Zahl um 0,5 % zu.
  • 12 % davon waren ausländische Staatsangehörige und mehr als drei Viertel Familienmitglieder. Ein Grossteil (56 %) arbeitete Teilzeit. Von den rund 54'700 in Landwirtschaftsbetrieben beschäftigten Frauen waren 6 % als Betriebsleiterin tätig.
  • Die landwirtschaftliche Nutzfläche (LN) in der Schweiz belief sich im Jahr 2021 auf 1'042'100 ha. Sie umfasste mehrheitlich Naturwiesen und Weideland (606'900 ha bzw. 5 8 % der gesamten LN).

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395'500 ha Ackerbau

  • Auf 395'500 Hektaren (38 %) wurde Ackerbau betrieben. Die sonstigen Flächen (39'700 ha; 4 %) bestanden u. a. aus Rebland (13'500 ha) und Obstanlagen (6900 ha).
  • Im vergangenen Jahr nahm die Anbaufläche für Getreide (146'400 ha) gegenüber dem Vorjahr um 3 % zu, Das stärkste Wachstum war hier bei Weizen (5 %), Hafer (7 %) und Dinkel (12 %) zu verzeichnen.
  • Die statistisch erfasste Fläche für Körnermais ging hingegen nach der Zunahme in den beiden Vorjahren wieder zurück (–2 %).
  • Aufgrund der geringeren Nachfrage nach Kartoffeln für Pommes frites verringerte sich die Kartoffelanbaufläche auf 10'700 Hektaren (–2 %).
  • Die Zahl der Zuckerrübenpflanzer ging um 6,6 % zurück, zudem sank die Anbaufläche für Zuckerrüben (16'200 ha) im Vergleich zum Vorjahr um 8 %.
  • Die Fläche für den weiterhin boomende Feldgemüsebau (12'400 ha) nahm erneut zu und erreichte 2021 einen neuen Höchststand.
  • Auch die Sojakulturen (2240 ha) legten weiter zu. Ihr Anstieg um 10 % gegenüber 2020 ist laut BFS insbesondere dem biologischen Landbau infolge der neuen Fütterungsrichtlinien zu verdanken.
  • Der Hanfanbau (199 ha) verringerte sich nach dem stetigen Anstieg in den Vorjahren im Jahr 2021 deutlich (–31 %).

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Stabiler Milchkuhbestand

  • Die biologische Anbaufläche nahm weiter zu (181'400 ha; 17 % der LN). Besonders stark erhöhte sich die Fläche von Bioreben (2240 ha, + 461 ha). Der Bio-Weinbau hat sich innerhalb von vier Jahren verdoppelt.
  • Nach einem sechsjährigen Rückgang blieben die Milchkuhbestände im Jahr 2021 stabil (–0,2 %), wobei die Zahl der Betriebe mit Milchkühen ab- und die durchschnittliche Grösse der Milchkuhherden zunahm.
  • Die Zahl der Bio-Milchbetriebe (3340) blieb 2021 nahezu unverändert, womit sich der seit 2018 beobachtete Trend fortsetzte.
  • Gleichzeitig war die extensive Fleischproduktion, insbesondere die darauf ausgerichtete Mutterkuhhaltung, in den Schweizer Landwirtschaftsbetrieben weiterhin verbreitet (2,8 %).

Leicht mehr Schweine

  • Die Schaf- (1,6 %) und Ziegenzucht (3 %) erfolgte überwiegend in kleinen Betrieben mit maximal 20 Tieren. Mehr als ein Viertel der Schafe und Ziegen wurde auf Biobetrieben gehalten.
  • Die Zahl der Schweine erhöhte sich im vergangenen Jahr um 1,3 %, nachdem zuvor seit 2015 ein stetiger Rückgang verzeichnet worden war. Der Bestand an Bioschweinen ist nach wie vor niedrig und macht lediglich 2,7 ​​​​​​​% des Gesamtbestands aus.
  • Der Geflügelbestand nahm erneut zu (1,1 ​​​​​​​%), wenn auch weniger stark als im Jahr 2020. Bei den Legehennen blieb der Bestand stabil. 20 ​​​​​​​% davon wurden nach Bios⁄tandard gezüchtet. Die Zahl der Mastpoulets stieg um 1,3 ​​​​​​​% an, was laut den Statistikern auf den zunehmenden Konsum von inländischem Geflügel zurückzuführen ist.