AboGastbeitragSind wir bei der Biofütterung zu weit gegangen? Oder zu schnell?Montag, 29. Mai 2023 Seit 2022 dürfen Wiederkäuer auf Schweizer Knospe-Betrieben ausschliesslich Futter inländischer Bioproduktion fressen. Die Produzenten haben sich auf die neue Regelung eingestellt, schliesst Bio Suisse aus der Tatsache, dass seit deren Einführung die Trocknungsbetriebe mehr Produkte verarbeiten. Vor 2022 habe es jeweils wegen viel günstigerer Importware Absatzschwierigkeiten gegeben.

Neu ein Richtpreis für Stroh ab Schwad

Aktuell sei Schweizer Raufutter aus Bio-Betrieben gut verfügbar, heisst es in der Mitteilung weiter. Die Nachfrage bezeichnet Bio Suisse als «sehr zufriedenstellend» und rechnet mit einer Steigerung im Winter.

Allerdings sei die Nachfrage bei Heu und Emd wegen heuer schlechter Qualität geringer, weshalb die Preise dafür gegenüber 2022 um 1-2 Fr./dt auf 30-45 Fr./dt gesenkt werden. 3 Franken teurer sind dagegen Eiweissträger, die sehr gefragt seien. Zum ersten Mal gibt es in diesem Jahr einen Richtpreis für Bio-Stroh ab Schwad.

In guten Jahren Futter bunkern

Bio Suisse will die Anbaufläche mit Proteinträgern für die Fütterung ausbauen. Gleichzeitig betont der Verband, Knospe-Betriebe sollten ihre Tiere möglichst mit den eigenen Flächen versorgen und nur notfalls und zudem frühzeitig via Biomondo Überschüsse von anderen Höfen zukaufen.

Angesichts der erwarteten Zunahme von Wetterextremen werde es künftig aber immer wichtiger, in guten Jahren durch das Einlagern von Futter für solche mit schlechteren Bedingungen vorzusorgen. «Je nach Futterangebot sind auf den Betrieben auch weitere Massnahmen möglich», ergänzt Bio Suisse: «Der Tierbestand muss langfristig dem Futterangebot angepasst werden.»

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