Migros ist klimaneutral – ohne Zertifikathandel, dafür auch dank Bauern

Das Programm «Insetting», mit dem die Migros bis spätestens 2050 Netto-Null erreichen will, ist laut einer Mitteilung einzigartig. Denn im Gegensatz zu anderen Unternehmen setze man nicht auf den Erwerb von CO₂-Zertifikaten, sondern mache die Emissionen mit eigenen Nachhaltigkeitsleistungen in der Lieferkette wieder wett. Ein wichtiger Ansatzpunkt ist hierbei die Produktion der Produkte, heisst es weiter. Denn diese verursachten zwei Drittel der Treibhausgasemissionen innerhalb der Migros.

Mehr als die Hälfte weniger Methan dank Trockenreis

Als Beispiel werden thailändische Reisbauern genannt, die eine Schulung im Anbau von Trockenreis erhalten. Der herkömmliche Nass-Anbau auf überfluteten Feldern sei für über 10 Prozent der globalen Methanemissionen verantwortlich. Mit Trockenreis liege der Methanausstoss bis zu 60 Prozent tiefer.

Direkte Reduktionsmassnahmen umfassen etwa die Förderung von Biogas-Anlagen oder die effizientere Fütterung von Nutztieren. Hinzukommen eigene, wissenschaftlich basierte Reduktionsziele der Migros-Lieferanten. Insgesamt werden so die Treibhausgasemissionen innerhalb der Lieferkette bis 2030 um fast 30 Prozent reduziert werden, so die Ankündigung.

Mit Effizienz gegen betriebliche Emissionen

Das Motto der Migros lautet «das Maximum reduzieren, den Rest kompensieren». Zentral soll daher die Reduktion der betrieblichen Treibhausgasemissionen im Detailhandel um 80 Prozent bis 2030 sein. Erreichen will man dieses Ziel mit 100 Prozent erneuerbarer Energie, alternativen Antriebstechnologien wie Elektro oder Wasserstoff in der Logistik und effizienten Kälteanlagen in den Filialen.

Da die verbleibenden Emissionen wie oben ausgeführt in der eigenen Lieferkette mit Klimaschutzprojekten eingespart werden, ist die Migros nach eigenen Angaben «ab sofort klimaneutral im Betrieb».

Das Netto-Null-Ziel bis 2050 gilt für die ganze Migros-Gruppe. Man nehme den Klimawandel ernst und sei sich bewusst, dass mit dem Reduktionsziel ein grosses Stück Arbeit verbunden sei, wird Generaldirektor Fabrice Zumbrunnen zitiert.