Eine junge Generation, die sich an der Viehzucht begeistert, und zahlreiche gut besuchte und erfolgreiche Ausstellungen erfreuen den Präsidenten von Swissgenetics, Ueli Bach. Es gab jedoch für die Besamungsorganisation auch Herausforderungen zu meistern und sie sieht sich einem veränderten Markt gegenüber, teilte Bach am Donnerstag vergangener Woche an der Delegiertenversammlung mit.
Mehr gesext
So hat Swissgenetics mit Matthias Schelling auch einen neuen Direktor. Er übernahm die Geschäfte nach dem Weggang von Christoph Böbner im Februar. Schelling informierte die Delegierten über den Verlauf des Geschäftsjahres. Mit dem Rückgang der Milchviehbestände ist die Besamungsorganisation auch mit sinkenden Besamungszahlen konfrontiert. Gestiegen sind hingegen die Spermaverkäufe, da insbesondere grössere Betriebe vermehrt auf Eigenbestandsbesamungen setzen. Erneut deutlich zugelegt hat die gesexte Besamung. Im Schnitt über alle Milchrassen wurden im vergangenen Jahr 51,5 % aller Besamungen mit gesextem Sperma durchgeführt. Schelling betonte jedoch: «Wir werden nie alle Stiere gesext anbieten können.» Das sei einerseits zu teuer, andererseits hätten gerade junge Stiere oft noch nicht genug Sperma, um es nach Geschlecht zu trennen.
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Steigende Zahlen
Das Geschäftsjahr von Swissgenetics beginnt jeweils am 1. Juli. Im Geschäftsjahr 23/24 hat die Besamungsorganisation im Inland 841 595 Samendosen verkauft, das sind 0,5 % mehr als im Vorjahr. Die Anzahl Besamungen ging jedoch um 1,1 % – proportional zum Milchkuhbestand – zurück. So wurden 404 045 Erstbesamungen durchgeführt und insgesamt 684 752 Spermadosen durch die Besamungstechniker übertragen.
Dabei sind mehr als die Hälfte Fleischrassenbesamungen, nämlich 52,2 %, was gegenüber dem Vorjahr eine Zunahme von 2,9 % darstellt. Exportiert hat die Organisation im vergangenen Geschäftsjahr 493 313 Spermadosen, was ein deutlicher Rückgang von 12,3 % bedeutet.
Leicht gesunken ist ebenfalls der Umsatz, nämlich um 1,2 % auf 60,4 Mio Franken. Matthias Schelling zeigte die Zahlen des ersten Quartals von Juli bis Oktober. Wiederum zeigen sich eindrückliche Steigerungen bei den Fleischrassenbesamungen, beim gesexten Samen und bei den Optimis-Stieren. Weiterhin ist das Auslandsgeschäft stark rückläufig, was die Anzahl Dosen angeht, der Umsatz ist hingegen gestiegen.