Vor allem der Aprilfrost und der Mehltau im Sommer haben die Walliser Weinberge schwer getroffen, teilt die Interprofession de la Vigne et du Vin (IVV) mit. Mancherorts kam noch Hagel hinzu. Zwar seien die definitiven Erntemengen noch nicht klar, eine Umfrage bei den Mitgliedern zeige aber das historische Ausmass der Ernteausfälle. «In der Erinnerung der Winzer war die Ernte noch nie so niedrig», schreibt die IVV.

Behörden prüfen Schritte

Je nach Grundstück seien die Schäden sehr unterschiedlich, heisst es weiter. Einige Winzer hätten 90 Prozent ihrer Ernte verloren. Wie die definitiven Zahlen zur Traubenmenge ist es auch für eine abschliessende Beurteilung der wirtschaftlichen Folgen laut IVV noch zu früh. Klar sei aber, dass das Überleben bestimmter Unternehmen auf dem Spiel stehe.

Aus diesem Grund haben die IVV, der Bund und der Kanton Wallis verschiedene Schritte unternommen. Nun sei es an den Behörden, die Entscheidungen zu treffen, «auf die der gesamte Berufsstand wartet».

Erfreulich gute Qualität

Was von den Unwettern verschont geblieben ist, wurde zwar später als üblich geerntet, überzeugt aber in der Qualität: Die verbliebenen Trauben haben die Aromen konzentriert und zeigen eine «schöne phenolische Komplexität und ein subtiles Gleichgewicht zwischen Zucker und Säure», beschreibt die IVV. Der Jahrgang 2021 sehe also vielversprechend aus, was Aromen und Alterungspotential angehe.

Zum Glück sei Wein kein Produkt zum sofortigen Konsum, gibt die IVV zu bedenken. So sei es möglich, die Auswirkungen der kleinen Ernte in diesem Jahr über mehrere Jahrgänge hinweg auszugleichen. «Die grosse Vielfalt an Rebsorten, die wir im Wallis haben, erlaubt es uns zudem, ein interessantes Angebot zu erhalten», wird IVV-Präsident Yvan Aymon zitiert.