Eigentlich töne das, was Publikumsmedien derzeit zum Geschehen am Milchmarkt berichten, ganz plausibel, findet Big-M: Da die Verarbeiter den Bauern für ihre Milch mehr zahlen müssen, werden die Produkte im Laden teurer. Leider sehe die Realität aber anders aus.

Stagnierend oder sinkend wegen B-Milch-Kauf

MilchmarktA-Richtpreis steigt im ersten Halbjahr auf 81 Rappen, aber auch die Abzüge legen zuFreitag, 18. November 2022 Wie die Basisorganisation für einen fairen Milchpreis in einer Mitteilung schreibt, sei der ausbezahlte Milchpreis beim Grossteil der Lieferanten im Januar überhaupt nicht gestiegen oder sogar gesunken. Big-M sieht den Kauf billiger B-Milch durch die Industrie als Grund. Der Preis dafür sei Ende 2022 deutlich reduziert worden, was theoretisch keinen Einfluss auf den Milchpreis der Bauern haben müsste – «wenn diese wenigstens die Wahl hätten, ob sie B-Milch wirklich produzieren und liefern wollen, so wie es das Parlament beschlossen hat». Leider, hält Big-M fest, sei das eben nicht der Fall.

Die Bürger wundern sich

Nach Meinung von Big-M sollten Medienleute tiefer recherchieren und informieren. Wenn dazu aber die Zeit und/oder Motivation fehle, reiche die lapidare Kommunikation von Seiten Milchindustrie: Der Richtpreis steigt, also wird die Butter teurer. «Die Milchpreisbildung ist in der Tat ein sehr intransparentes Geschehen», heisst es in der Mitteilung. Das sei aber ganz im Interesse der Milchindustrie, so die Basisorganisation.

Nun würden sich Bürger(innen) wundern, warum so viele Milchbauern aufgeben und die Produktion zurückgeht, wo doch die Preise laut Medien steigen. Journalist(innen) sollten sich daher nicht einfach auf Pressemitteilungen der Milchverarbeiter abstützen, so der Aufruf. Sonst würden sie «unweigerlich zu deren Sprachrohr».