Kartoffeln sind eine wichtige, aber auch anspruchsvolle Kultur. Während früher jeder Landwirt noch einen Flecken mit den nahrhaften Knollen bestellte, ist die Kartoffel in den letzten Jahrzehnten zunehmend zu einer «Profikultur» geworden.

Auch die Ernte ist kein Kinderspiel. Zum Glück gehört aber das arbeitsintensive Graben von Hand längst der Vergangenheit an. Pünktlich zur Kartoffelsaison hat der deutsche Fahrzeug- und Maschinenbauer Ropa nun seinen Kartoffelroder «Keiler 2» überarbeitet und hat der Maschine ein paar Neuerungen verpasst.

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Die grosse, gelbe Wildsau auf dem Kartoffelacker

Ein Keiler ist ein männliches Wildschwein – ein passender Name also für eine Maschine, die über den Acker fährt und dabei mit grossem «Hunger» Erdäpfel aufnimmt. Die «Keiler»-Modelle von Ropa sind 2015 im Rahmen der Agritechnica erstmals als Serienmodelle präsentiert worden. Zwei Varianten sind verfügbar, der einreihige «Keiler 1» und der zweireihige «Keiler 2».

AboIm Idealfall lagern die Rüben eine Woche in der Miete und trocknen ab, bevor sie von einer Rübenmaus verladen werden. LandtechnikRoden mit dem Rübenvollernter: «Es sieht komplex aus und ist es auch»Freitag, 4. November 2022 Die mächtigen gelben Maschinen, die an einen Traktor angehängt werden, punkten mit verschiedenen technischen Detaillösungen wie etwa dem vollhydraulischen Antrieb. Dieser bietet die Möglichkeit zur automatischen Drehzahlregelung aller Reinigungseinheiten. So können die Reinigungselemente unabhängig von der Motorendrehzahl individuell geregelt und mit optimaler Geschwindigkeit betrieben werden.

Wegen des vollhydraulischen Antriebs sollen die «Keiler»-Modelle sehr vibrationsarm und dadurch auch deutlich leiser laufen. Und weil sich die Möglichkeit bietet, die Motorendrehzahl zu reduzieren, soll beim Betrieb auch weniger Kraftstoff benötigt werden.

Ein neues Fingerkamm-Element und noch mehr Flexibilität

Ropa erweitert nun sein Produktportfolio und stellt im Rahmen des «Kartoffeltages Weuthen» und der «Potatoeurope 2023» den «Keiler 2 Doubleselect» vor. Dank verschiedener Neuerungen soll die Maschine gemäss einer aktuellen Mitteilung des Herstellers eine bessere Trennleistung bei klutigen und steinigen Bodenverhältnissen erzielen.

Sie verfügt über einen zusätzlichen dreifachen umlaufenden Fingerkamm am zweiten Igelband mit einer separaten Beimengenspur und zusätzlich einschiebbarem Verlesestand neben dem dritten Igelband.

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Die Höhe und die Winkel dieser neuen Fingerkamm-Baugruppe lassen sich getrennt verstellen, ebenso die Drehzahl der doppelten und einfachen umlaufenden Fingerkämme. Jede der umlaufenden Fingerkamm-Einheiten kann indes alternativ auch mit umlaufenden Bürsten bestückt werden.

Das Ziel ist eine sauberere Ernte

Weil Steine und Erdkluten im Gutstrom durch die neue Technik früher abgetrennt werden, würden Beschädigungen der Kartoffeln im weiteren Verlauf des Ernteprozesses deutlich reduziert, schreibt Ropa. So würden die Kartoffeln insgesamt schonender geerntet. Daneben rechnet der Hersteller dank der mechanischen Trennleistung auch mit einer deutlichen Erhöhung der Rodegeschwindigkeit sowie mit einer Reduktion des benötigten Personals.