Zukunftsstrategie für die Westschweizer Landwirtschaft
Die Westschweizer Landwirtschaft besticht durch ihre Vielfalt, gut entwickelte Wertschöpfungsketten und eine Gesellschaft, die hinter den Bäuerinnen und Bauern steht. Zu diesem Schluss kommt eine Studie der HAFL, die im Auftrag des Westschweizer Bauernverbandes Agora in Auftrag gegeben wurde.
Die Westschweiz verfüge damit über die nötigen Voraussetzungen für eine proaktive Landwirtschaft, halten die Studienautoren in ihren Schlussfolgerungen fest. Gesucht wurde in der Studie unter anderem nach Stärken und Schwächen der Westschweizer Landwirtschaft:
| Wichtigste Stärken | Wichtigste Schwächen |
| Interne Faktoren: |
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- Grösserer Strukturen als Deutschschweiz
- AOP/IGP-Produkte und andere Regiomarken gut etabliert
- Viel Know-how in gesamter Wertschöpfungskette
- Gute ausgestattete Milchverarbeitungsindustrie
- Guter Zusammenhalt in gewissen Wertschöpfungsketten
- Lateinische Mentalität
(schnellere Anpassung, einfachere Zusammenarbeit)
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- Schwierige Verständigung bei vielen Produzenten und wenigen Verarbeitern/Verteilern
- Tiefer landwirtschaftlicher Stundenlohn
- Teueres Landwirtschaftsland
- Einigen Betrieben mangelt es an strategischer Antizipation
- Relativ wenig Viehwirtschaft, inbesondere Schweine- und Geflügelmast.
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Externe Faktoren:
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- Zunehmendes Interesse der Konsumenten für Regio und Qualität
- Einzugsgebiete in Deutschschweiz und zunehmende Verstädterung
- Entwicklung des Tourismus
- Märkte, deren Potenzial noch nicht ausgeschöpft ist (Bsp: Ziegen- und Schafmilch)
- Gute Bedingungen für Acker- und Spezialkulturen (Boden, Klima)
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- Starker Franken
- Schwächung Beziehung Stadt-Land
- Weniger Landwirte, zunehmende Isolation
- Direktzahlungen schwächen Marktsignale
- Raumplanungsprobleme
- Extreme Wetterverhältnisse nehmen zu
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Zusammenfassend zeigt sich, dass die Westschweiz über viele spezifische Stärken verfügt, aber auch den allgemeinen Herausfordungen der gesamten Schweizer Landwirtschaft ausgesetzt ist.
Der Bericht - unter diesem Link ist eine Kurzversion auf Deutsch abrufbar - zeigt weiter konkrete Massnahmen auf. Dazu gehören unter anderem ein Label für Milchprodukte, die auf lokalem Gras und Futter basieren; eine Diskussionsplattform der Wertschöpfungskette; ein rechtlich anerkanntes Instrument für die branchenübergreifende Mengensteuerung im Milchbereich sowie ein Dienst, der die Betriebe bei der Administration unterstützt.
lid