Der Preisdruck und die hohe Konkurrenz machen Sbrinz nach wie vor zu schaffen, bedauerte Präsident Franz Brun an der Gesellschafterversammlung des Sbrinz Käse GmbH. Die Verkäufe sind im Inland auf 1270 t gesunken, im Export dank Italien, leicht gestiegen, auf 196 t. Und dies trotz grossen Marketing Anstrengungen mit Degustationen, Events und Messen. Allerdings mussten gar Marketinggelder für den Abbau des Lagerdrucks von «alter Ware» verwendet werden.

Konkurrenz von Spezialitäten

Produziert wurden 2015 nur mehr 1636 t Sbrinz, für das laufende Jahr wurde eine Produktionsmenge von 1600 t festgelegt. «Der Druck aus den eigenen Reihen nimmt laufend zu», meinte Geschäftsführer Markus Baumann und kritisierte damit den Trend zu «sogenannten regionalen Spezialitäten». «Es darf nicht sein, dass Sorten mit langer Tradition und höchsten Qualitätsansprüchen das Feld einem Einheitsbrei im Halbhartkäsesektor überlassen müssen». In der Schweiz werde nämlich nicht mehr Käse konsumiert, es finde einfach eine Verlagerung statt.

Tiefe Grundauslastung

Von der Referenzmenge von rund 2355 t können nur 70 Prozent zu Sbrinz verarbeitet werden, der Rest meist zu Spezialitäten. Es sei zu überlegen, ob die Produzenten künftig in Sbrinz-Fabrikanten einerseits und Spezialitätenkäsereien anderseits aufgeteilt werden sollten, meinte Baumann.

Hegglin für Brun

Neuer Präsident der Sortenorganisation Sbrinz ist Peter Hegglin aus Edlibach. Der Zuger Ständerat dürfte am 27. April auch Präsident der Branchenorganisation Milch BOM werden und war letztes Jahr externer Berater der Arbeitsgruppe «Strategie Sbrinz Käse GmbH». Er ersetzt nach elf Jahren Franz Brun, der sich sehr für Einigkeit innerhalb der Branche eingesetzt habe, wie Vizepräsident Werner Troxler würdigte.

Josef Scherer