«Wenn wir den Bedarf an Kirsch aus der Region nicht decken können, riskieren wir, dass die geschützte Ursprungsbezeichnung für die Zuger Kirschtorte wieder aufgegeben werden muss», betonte Fredy Müller, Geschäftsführer der Räber AG, an einem Infoabend am 1. Juni für die Bauern.

Kirsch von rund 330 Tonnen Kirschen nötig

Er und weitere Vertreter der Branche riefen dazu auf, die in der Region geernteten Brennkirschen auch hier abzuliefern, damit diese innerhalb des AOP-Perimeters von Zuger-Rigi-Chriesi verarbeitet und gehandelt werden können. Die Zuger Kirschtortenhersteller dürften eigentlich nur Kirsch aus der Region beziehen, weil die Torte vor einigen Jahren mit der geografischen Angabe GGA geschützt wurde.

Bisher und auf weiteres gilt allerdings eine vom Bundesamt für Landwirtschaft bewilligte Übergangsregelung, wonach Kirsch aus der ganzen Schweiz für die Zuger Kirschtorte verwendet werden darf. Müller geht davon aus, dass rund ein Drittel der in der Region geernteten Brennkischen nicht hier verarbeitet wird. Für die Zuger Kirschtorten braucht es Kirsch aus rund 330 t Brennkirschen. Das konnte aus der Region in den letzten Jahren wegen schlechter Ernten nicht geliefert werden. Dieses Jahr dürften es frostbedingt noch viel weniger sein.

Coop setzt auf Hochstamm-Suisse

Weil Coop explizit auf das Label Hochstamm Suisse setzt, auch bei Konfitüren und Kirsch für die Zuger Kirschtorte, steigt der Bedarf an zertifizierten Brennkirschen noch mehr. Die Bauern der Region, welche Brennkirschen produzieren, meist von Hochstammbäumen, wurden deshalb dazu aufgerufen, sich als Hochstamm-Suisse-Produzenten anzumelden. Pierre Coulin, Geschäftsführer von Hochstamm-Suisse, wies auf den geringen Aufwand hin, aber den grossen Mehrwert. «Der Absatz der Kirschen ist langfristig gesichert, und es kann ein Mehrpreis realisiert werden.»

js