Laut den Tessiner Behörden ist der Waldbrand in der Leventina von einem Feuer ausgegangen, dass vier Jugendliche im Freien angezündet hatten. Mittlerweile sind 29 Menschen per Helikopter evakuiert worden. Verletzt wurde bisher niemand.
Fahrlässiges Feuer
Die vier Minderjährigen hätten im Freien ein Feuer entfacht, schrieben die Jugendanwaltschaft und die Polizei in einer Mitteilung vom Mittwoch gestützt auf nach dem Brandausbruch aufgenommene Ermittlungen. Wegen des starken Windes und des trockenen Bodens habe sich dieses fahrlässig angezündete Feuer schnell ausgebreitet.
Der Waldbrand begann am Dienstag im Gebiet Monti di Doro in Chironico. Im Verlauf von einigen Stunden sei ein Feuer grossen Ausmasses entstanden. Genauere Angaben zur brennenden Fläche machten die Behörden nicht. Mehrere Feuerwehren waren im Einsatz, und bereits am Dienstag wurde auch ein Helikopter eingesetzt.
Die Löscharbeiten wurden am Mittwoch wieder aufgenommen. Nach Angaben der Polizei sind seit 7 Uhr morgens vier Helikopter im Einsatz. Es sind zwei zivile Maschinen und zwei der Armee.
Die Löscharbeiten südlich des San-Bernardino-Passes werden durch einen starker Nordföhn mit Windgeschwindigkeiten von 60 Kilometern pro Stunde beeinträchtigt. Ein Nachlassen des Windes wird erst am Mittwochabend erwartet.
Feuer auch im Misox
Auch im Kanton Graubünden wütet derzeit ein Waldbrand. Das Feuer hat sich in der Nacht auf Mittwoch auf der rechten Misoxer Talseite ausgebreitet. In Flammen steht ein Gebiet in Hanglage von rund 600 Metern auf einen Kilometer, was knapp 90 Fussballfeldern entspricht. Starke Winde erschweren auch hier die Löscharbeiten.
Seit dem Mittwochmorgen fliegen sechs Löschhelikopter, drei der Schweizer Armee und drei von zivilen Gesellschaften, wie die Kantonspolizei Graubünden auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda mitteilte.
In Mesocco mussten vier Menschen aus zwei Wohnhäusern evakuiert werden, weil die Flammen gefährlich nahe gekommen waren. Laut den Einsatzkräften beträgt die Distanz des Brandherds zu den beiden Dörfern Mesocco und Soazza je rund 500 Meter. «Weitere Evakuationen erfolgen lagebedingt», schrieb die Polizei.
Ausgebrochen war der Waldbrand am Dienstagabend um 18 Uhr. Die Ursache ist noch unklar. Im Misox herrscht – wie auch in Graubünden und anderen Gebieten der Schweiz – grosse Trockenheit. Regen fiel zuletzt vor einem Monat. Gemäss Prognosen von MeteoSchweiz ist der nächste Niederschlag erst in fünf Tagen angesagt. Mit grossen Mengen ist allerdings nicht zu rechnen.
sda