Nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums befinden sich in der unverzüglich eingerichteten Sperrzone rund 50 Geflügelbetriebe mit etwa 1600 Tieren, in der Beobachtungszone rund 360 Tierhaltungen mit 120'000 Stück Geflügel. LandwirtschaftsministerChristian Meyer wies darauf hin, dass Bund und Länder eine Aufstallung in Risikogebieten empfehlen. „Wir erwarten, dass dies nun auch in Niedersachsen so umgesetzt wird“, so der Ressortchef. Bisher haben mehrere Landkreise in eigener Zuständigkeit und auf Grundlage einer Risikobewertung die Stallpflicht angeordnet, allerdings nicht im Kreis Peine.

Sicherheitsmassnahmen einhalten

Der Minister erneuerte seinen Appell an alle Geflügelhalter, strikt die Biosicherheitsmassnahmen einzuhalten. Das gelte insbesondere für Hygienevorkehrungen etwa durch Schleusen, Desinfektionsmatten, Handwaschbecken und Schutzkleidung. Zutritt zu den Beständen sollten allein die Tierhalter haben. Meyer fügte hinzu, es seien alle Vorkehrungen getroffen, „um im Ernstfall schnell zu agieren“. Als weitere Schutzmassnahme seien landesweit alle überregionalen Geflügelschauen abgesagt worden. Der Minister empfahl überdies eine verstärkte Vorsorge gegen sogenannte Schadnager, darunter insbesondere Ratten und Mäuse, die das Vogelgrippevirus in Ställe einschleppen können.

Andere Bundesländer voraus

Die Opposition in Niedersachsen warf Meyer indes ein zu zögerliches Handeln vor. Der agrarpolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Helmut Dammann-Tamke, kritisierte, dass andere Bundesländer im Umgang mit dem gefährlichen H5N8-Virus meilenweit voraus seien. „Alle sind in Alarmbereitschaft - nur in Niedersachsen passiert nichts. Mit Blick auf den Fund in Peine muss das Ministerium zumindest umgehend ein allgemein gültiges Aufstallungsgebot erlassen“, forderte der CDU-Politiker.

Der Agrarsprecher der FDP-Fraktion, Hermann Grupe, monierte, dass es im Kreis Peine keinerlei Aufstallungspflicht gegeben habe. Meyer bleibe ein verantwortungsvolles Krisenmanagement schuldig. Der Minister müsse nun eine Stallpflicht anordnen, wie es Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg bereits vergangene Woche getan hätten.

AgE