Der Umsatz ist im ersten Halbjahr hinter den Erwartungen geblieben. Was ist passiert?
Urs Riedener: Der Umsatz ist nicht dort, wo wir uns das vorgestellt haben, ja. In der Schweiz und Americas entspricht der Umsatz in etwa den Erwartungen, auch wenn der Preisdruck in der Schweiz nach wie vor hoch ist. In Europa haben wir gute und weniger gute Geschäfte, in der Summe hat sich der Umsatz negativ entwickelt.
Schwächelt die EU als Absatzmarkt?
So einfach ist es nicht. Beim Export aus der Schweiz ist die Bilanz durchzogen. Wir konnten unter anderem mehr Kaltbach-Käse und etwas mehr Caffè Latte verkaufen. Aber auf der anderen Seite mussten wir bei Gruyère und Emmentaler Exportrückgänge hinnehmen. Insgesamt war die Bilanz negativ. Unser grösstes Problem ist sicherlich der Brexit. Wir exportieren aus Italien Desserts und aus Deutschland Onken-Jogurts nach Grossbritannien. Da hinterlässt das schwache Pfund natürlich Spuren.
Die Milchproduzenten machen Druck auf den Butterpreis und fordern eine Butterpreiserhöhung – was unternimmt Emmi?
Der Butterpreis in der Schweiz ist nicht an den EU-Butterpreis gekoppelt ist. Dank Grenzschutz ist der Schweizer Preis weit vom europäischen entfernt. Das ist eigentlich allen bekannt. Den Butterpreis kann man nicht ohne Zusammenhang mit dem Magermilchpulverpreis verändern. Wenn man dies angehen will, muss man sich auch die Frage stellen, ob die Fett- und Eiweissbewertung in der Schweiz noch stimmen. Das ist aber ein komplexes Thema. Einfache Lösungen gibt es nicht.
Heute wird in Bern über den A-Richtpreis für das vierte Quartal 2017 bestimmt. Wie schätzen Sie die künftige Marktentwicklung in der EU ein?
Die Aussichten sind erfolgsversprechend und wir gehen davon aus, dass der BLW-Index im Januar 2018 eine Preiserhöhung anzeigen wird. Wenn also heute Nachmittag keine Erhöhung möglich ist, dann spätestens für Januar 2018. Diese Aussichten sind sehr real und nicht nur herbeigeredet.
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Das Vollständige Interview lesen Sie in der BauernZeitung vom Freitag, 25. August.
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Interview Hansjürg Jäger
