Ihre Praxisstudie zeigt, dass Unkräuter auch im Bioackerbau langfristig unter Kontrolle gehalten werden können und nicht in jedem Fall zunehmen, wie sie im Bauernfachblatt "UFA Revue" schreiben. Das Team um Raphaël Wittwer und Adrian Honegger von der Agroscope hat dazu 34 Betriebe in den Kantonen Aargau, Zürich und Thurgau besucht.

Während konventionell produzierende Bauern Unkraut mit Herbiziden in Schach halten, stehen Biobauern viel weniger effiziente Mittel zur Verfügung, zum Beispiel mechanisches Eggen oder "Striegeln". Somit ist eine grössere Fläche ihrer Äcker mit Unkräutern bedeckt. In der Studie waren dies bis zu 70 Prozent - abhängig vom Bodentyp und den Niederschlägen.

Beim Silomais beeinträchtigt dies den Ertrag indes überhaupt nicht, er ist ebenso hoch wie bei konventioneller Bewirtschaftung. Beim Winterweizen liegt er um 20 Prozent tiefer - was höhere Marktpreise und zusätzliche Direktzahlungen aber zumindest finanziell wettmachen oder gar überkompensieren.

"Eine Umstellung auf Bio ist also möglich, ohne dass die Erträge mit der Zeit immer kleiner werden", erklärte Wittwer auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda. Etwas Unkraut sollten zudem auch konventionell arbeitende Bauern tolerieren, ohne gleich zu spritzen, da es kaum zu Einbussen führt.

sda