Der Schweizerische Verband der Zuckerrübenpflanzer (SVZ) ist mit dem zurückliegenden Rübenjahr sowie mit der 
Agrarpolitik 2014–17 nicht zufrieden. Die Hoffnungen der Pflanzer liegen kurzfristig in der Chance, die Rüben unter guten Bedingungen zu säen und längerfristig in der Möglichkeit, die Produktion von Nahrungsmitteln mit der AP ab dem Jahr 2018 wieder in den Mittelpunkt rücken zu können.


Wunsch nach schönen Rübenfeldern


Im Rahmen der Eröffnung der Delegiertenversammlung bemerkte Präsident Samuel Keiser vorgestern Dienstag in Bern: «Das schöne Frühlingswetter lässt mich träumen von einer guten Saat, schönen Zuckerrübenfeldern und vollen Zuckersilos.» Die Zuckerproduktion fiel 2013 mit rund 215'000 t tief aus. Erhofft hatte sich die Branche 280'000 t.


Nach dem schwierigen Rübenjahr 2013 hoffen viele Rübenpflanzer auf ein besseres Rübenjahr. Bereits Ende dieser Woche werden die Arbeiten für die Saat der Zuckerrüben unter guten Bedingungen aufgenommen.


Geärgert hat sich der Präsident letzte Woche über die Lockerung der Vorschriften für die Waffenausfuhren. Im Parlament sei dieser Schritt mit der Erhaltung von Arbeitsplätzen begründet worden.

Diese Begründung überzeugt Samuel Keiser nicht: Seit 1990 nahm die Zahl der Bauernbetriebe um beinahe 40 00 ab. Bei dieser verhängnisvollen Entwicklung hätten sich Bundesrat und Parlament leider zu wenig um den massiven Rückgang der Zahl der Arbeitsplätze in der Landwirtschaft gekümmert.


Grosser Ärger wegen der Agrarpolitik 2014–17


Im Rahmen des Jahresberichts informierte der Präsident über die Tätigkeit des SVZ im vergangenen Jahr. Ein zentrales Anliegen war die Interessenvertretung der Rübenpflanzer innerhalb der Branche sowie bei der AP 2014–17. Enttäuscht vom BLW sind die Rübenpflanzer, weil deren Forderungen nach der Unterstützung des Rübenbaus nicht

berücksichtigt worden ist.


Der Westschweizer Pierre-André Burnier, Sugiez FR, brachte den Ärger der Rübenbauern wie folgt auf den Punkt: «Die AP 2014–17 ist für den Rübenbau ein totaler Flopp. Der Bund hat die Rübenbauern für ihren Fleiss und Erfolg bestraft.» Burnier wurde für seine langjährige Arbeit im Vorstand der SVZ geehrt und zusammen mit Louis Penseyres, Payerne VD, verabschiedet.


Europas Rübenbranche trifft sich in Solothurn


Die Traktanden wurden von Delegierten einhellig im Sinne der Anträge des Vorstands verabschiedet.

Bei den Tätigkeiten 2014 steht als Besonderheit die Organisation der diesjährigen Generalversammlung der International Confederation of European Beet Growers (Cibe) im Mai in Solothurn auf dem Programm. Samuel Keiser freut sich auf spannende Begegnungen, Diskussionen und Vorträge rund um den Zuckerrübenanbau.

Gespannt wartet man darauf, wie sich Europas Rübenbauern auf das Ende der Zuckerquoten im Jahr vorbereiten.


Wegen diesem Anlass entsteht im Budget 2014 ein Aufwandüberschuss, der jedoch von den Reserven des SVZ gedeckt werden könne, gab Geschäftsführerin Nadine Degen bekannt.


Erfolgsgeschichte der Schweizer Zuckerwirtschaft


Im Anschluss an die Behandlung der statutarischen Geschäfte blickte Fritz Blaser, langjäh-

riger Rübenmanager der Zuckerfabriken Aarberg und Frauenfeld, in einem Referat auf seine Amtszeit zurück. Der Titel lautete: Zuckerwirtschaft Schweiz – Rückblick auf 25 Jahre Erfolgsgeschichte.  

Anton Haas