«Besonders in der Euter- und Zitzenposition ist der Zuchtfortschritt der vergangenen Jahren augenfällig. Früher hatten noch viele Tiere Zusatzzitzen und tiefe Euter. Aber auch die Fundamente sind viel korrekter als bei der ersten Auflage der TOGESA», beschreibt das langjährige OK-Mitglied Pirmin Hodel die Exterieur-Entwicklung bei den Ziegen seit den Anfängen der Ausstellung. Bereits zum 16. Mal organisierte das eingespielte OK die grösste Schweizer Ausstellung für die drei Hauptrassen Toggenburgerziegen, Saanenziegen und gämsfarbigen Gebirgsziegen.

Drei Schweizer Hauptrassen

«Die wichtigen Merkmale, ob eine Ziege auf einem vorderen Rang steht, sind bei allen drei Rassen die Gleichen», erklärte der Bündner Experte Carli Cathomas. Einzig bei den gämsfarbigen Gebirgsziegen würde ein leichtes Ausdrehen der Hinterbeine toleriert, da dies der natürlichen Fortbewegung im Gebirge entspreche. Ein sehr wichtiges Merkmal sei die Euterposition. Hoch angesetzte Euter mit korrekten Zitzen würden insbesondere auf steinigen Alpen die Fortbewegung der Milchziegen erleichtern und zudem auch die Milchqualität positiv beeinflussen. Und schöne Euter waren viele auszumachen.

Schöneuter über alle Rassen

Bei der Schöneuterwahl, wo alle drei Rassen zusammen gerichtet wurden, dominierte Beat Schöpfer, Wiesenberg mit seinen gämsfarbigen Gebirgsziegen. Die gehaltsstarke Maia gewann bei den älteren, Blanka bei den jüngeren Ziegen. Diese herrliche Jungziege holte dazu gleich noch den Miss Titel ihrer Rasse. Die Missen bei den anderen Rassen heissen Madonna bei den Saanenziegen und Inka bei den Toggenburgerziegen. Madonna kommt aus dem Stall von Tino & Valo Gisler, Bürglen. Die Miss Uri 2016 zeigte sich auch dieses Jahr von ihrer besten Seite und verwies zwei Ziegen von Albert Peter, Lienz auf die Ehrenplätze. Die schönste Toggenburgerziege in der Markthalle Rothenthurm hatte einen kurzen Anfahrtsweg. Inka gehört Meinrad Schädler und kommt aus Bennau. Auch die Zweit- und Drittrangierte sind in Bennau zu Hause. Milka und Billa gehören beide Paul Fässler.

Delco Mister über alle Rassen

Bei den Böcken wurde der Mistertitel über alle Rassen vergeben. Dabei setzte sich Delco von Chris Alder, Hoffeld durch. Der gämsfarbige Gebirgsziegenbock stand vor Tobi von Josef Grätzer, Egg und Marcel von Albert Peter, Lienz. Der Spezialpreis, der „Prix Hodel“ wurde dieses Jahr zu einem Sie & Er - Wettbewerb. Philipp Röösli, Bramboden stellte dabei das schönste Ziegenpaar.

Viele begeisterte Jungzüchter

Ziegenmilchprodukte sind bei den Konsumenten momentan im Trend. Beliebt sind die Ziegen selber auch bei der jungen Züchterschaft. Ob bei den Jung-Ausstellern oder bei den vielen jugendlichen Wärtern, die Begeisterung für die Tiere war zu spüren. Voller Freude und mit strahlenden Augen führten sie die Geissen vor. Und wenn dann noch ein eigenes Tier, wie Jungziege Gabi von Marina und Livia Tschümperlin einen Podestplatz erreichten, war das Glück perfekt.

Reto Betschart