Nach Angaben der Umweltschutzorganisation WWF war der Blauflossenthunfisch in den 60er und 70er Jahren aus den Gewässern vor den zwei skandinavischen Ländern verschwunden. Zuletzt gab es jedoch wieder Sichtungen. Jahrzehntelange Überfischung brachte den wirtschaftlich wertvollen Fisch demnach im gesamten Nordostatlantik und im Mittelmeer an den Rand der Ausrottung. Auch die Bestände im Mittelmeer zeigen seit einigen Jahren aber wieder erste Erholungstendenzen.

Das Forschungsprojekt wird gemeinsam vom WWF und Universitäten aus Schweden und Dänemark organisiert, erklärte die Organisation am Dienstag in Hamburg. Erfahrene Sportfischer sollen die Tiere fangen und mit den Sendern ausstatten. Diese zeichnen Informationen etwa über den Aufenthaltsort der Tiere, deren Schwimmtiefe und die Wassertemperaturen auf. Nach einem Jahr lösen sie sich, steigen an die Oberfläche und senden die Daten an einen Satelliten. Die Forscher werten sie dann aus.

Wichtig fürs Ökosystem

Sie erhoffen sich davon Erkenntnisse über Wanderrouten sowie Nahrungs- und Laichgründe und wollen die genauen Gründe für die Rückkehr des auch im Ökosystem wichtigen Fischs verstehen. "Wenn die ikonischen Raubfischer jetzt in nordische Gewässer zurückkehren, müssen wir sicherstellen, dass sie hier auch in Zukunft überleben können", erklärte WWF-Fischereiexpertin Catherine Zucco. "Dafür brauchen wir vor allem mehr Informationen."

Wissenschaftler führen das frühere Verschwinden des Thunfischs aus der Nordsee laut WWF auf die Überfischung der Tiere und ihrer Beutefische und die sich verändernden Lebensbedingungen im Meer zurück. Bei der offenbar beginnenden Rückkehr hätten wahrscheinlich Schutzmechanismen geholfen, erklärte Brian MacKenzie vom dänischen Fischforschungsinstitut DTU Aqua.

sda/afp