Um in der internationalen Konkurrenz bestehen zu können, investiert der Konzern derzeit etwa 10% des Umsatzes in die Forschung und Entwicklung von neuen bzw. verbesserten Produkten. Im nächsten Jahr sollen alleine in den USA mehr als 60 Produkte neu eingeführt werden. Ausserdem stärkt Syngenta seine Marktposition mit weiteren Akquisitionen. Wie CEO Michael Mack jedoch bekräftigt, seien diese Übernahmen eher klein und als Ergänzung zum bestehenden Portfolio zu verstehen. Interessant sind sie aber alleweil, weil sich Syngenta damit immer stärker auf den nachgelagerten Stufen, in der Verarbeitung und Verteilung, einbringt.

Hartweizen für die Teigwarenherstellung sicher produzieren

Die Società Produttori Sementi ist ein bedeutender italienischer Lieferant von Hartweizensaatgut. Saatgut, das letztlich in der Barilla-Pasta landet. Wie ein Geschäftsleitungsmitglied sagte, wird Syngenta mit der Übernahme ein wichtiger Partner für die italienische Traditionsmarke Barilla. Denn Syngenta könne die Innovationen in der Züchtung und der Produktion von Hartweizen beschleunigen und die Resultate für die Landwirte verbessern.

Winterweizen- und Rapssaatgut: Wettbewerbsposition stärken

Lantmännen, ein schwedisches Unternehmen das ähnlich zur Fenaco in der Nahrungsmittelproduktion, der Verarbeitung aber auch in der Saatgutproduktion tätig ist, wird Teile aus dem Geschäftsbereich an Syngenta verkaufen. So soll der Schweizer Konzern das deutsche und polnische Winterweizen- und Winterrapsgeschäft übernehmen. Syngenta erhofft sich davon einen besseren Zugang zu hochwertiger Genetik, einer Saatgut-Pipeline und Handelssorten, die das bestehende Portfolio ergänzen. 

Braugerstenversorgung sichern

Anheuser-Busch ist die grösste Brauerei der Welt und stellt unter anderem Biere wie Budweiser oder Corona her. Um die dafür nötige Braugerste weiterhin sicher beziehen zu können, wurde im Juni eine Partnerschaft zwischen Syngenta und der Brauerei bekannt gegeben. Geht es nach Syngenta, sollen die Landwirte nicht nur Zugang zu den besten Braugerstensorten der Welt erhalten, sondern auch zu Beratungsdienstleistungen, damit die Ernteerträge gesichert werden können.

Verantwortung wahrnehmen

Syngenta hat neben dem normalen Geschäftsgang auch etwas zum aktuellen Stand bei der Umsetzung des Good Growth Plans gesagt. Laut Michael Mack seien bisher 800 Versuchsbetriebe gefunden worden, anhand derer die Auswirkungen der Aktivitäten des Good Growth Plans gemessen werden sollen. Als Vergleichsgruppe dienen rund 3000 Landwirtschaftsbetriebe, die ebenfalls über alle relevanten Klimazonen und Anbauregionen der Welt verteilt seien. Ziel des Good Growth Plan ist es, die Land- und Ernährungswirtschaft für die Zukunft auszurichten und die Ernährung der Menschen zu sichern.

Dazu verpflichtet sich Syngenta zu sechs Aktivitäten:

  1. Nutzpflanzen effizienter machen
  2. Mehr Ackerland bewahren
  3. Biodiversität fördern
  4. Kleinbauern Hilfe zur Selbsthilfe bieten
  5. Gute Arbeitsschutzpraktiken vermitteln
  6. Engagement für jeden Arbeiter

Bis 2020 soll ein messbarer Beitrag geleistet werden, um die Ressourceneffizienz und die Ökosysteme zu fördern.

Umsatzsteigerung durch Verkauf von Pflanzenschutzmitteln

Trotz der strategischen Ausrichtung wird in der zweiten Jahreshälfte nicht die ökologische Landwirtschaft im engeren Sinne zum Umsatzwachstum beitragen, sondern der Verkauf von Pflanzenschutzmitteln. Die Geschäftsleitung geht nämlich davon aus, dass mit der Einführung eines neuen Schutzmittels gegen Pflanzenrost in Lateinamerika das Umsatzwachstum beschleunigt wird. Die grösste Produkteinführung in der Geschichte von Syngenta soll es für dieses Jahr richten.

hja