Die Folge wäre schlimmer "als alles, was der Kontinent seit Mitte der 80er Jahre erlebt hat", sagte der UNO-Hilfskoordinator für den Südsudan, Toby Lanzer, am Donnerstag in Genf mit Blick auf die damalige Hungersnot in Äthiopien.

Die Pflanzsaison im Südsudan ist gewöhnlich im April und Mai, doch können viele Bauern dieses Jahr ihre Felder wegen der Kämpfe zwischen den Truppen von Präsident Salva Kiir und den Rebellen unter Führung seines früheren Stellvertreters Riek Machar nicht bebauen.

Sollten die Bauern es in den kommenden zwei Monaten nicht auf ihre Felder schaffen, brauche es "nicht viel Phantasie, um sich vorzustellen, was im November und Dezember passiert, wenn die Ernte fällig ist: Es wird keine geben", sagte Lanzer.

Vorräte kaum rechtzeitig dort

Seinen Angaben zufolge sind bereits 3,7 Millionen Menschen vom Verhungern bedroht. Lanzer warnte, dass die UNO es wegen der Gewalt kaum schaffe, Vorratslager vor Beginn der Regenzeit aufzubauen, die Strassen vielerorts unpassierbar macht.

Vor den seit Mitte Dezember andauernden Kämpfen sind mehr als eine Millionen Menschen geflohen. Lanzer forderte, rasch Saatgut und Werkzeug an die Bauern zu liefern. Zudem beklagte er, dass bisher der Hilfsaufruf der UNO nur zu einem Viertel erfüllt sei.

sda/afp