Landwirtschaftsministerin Isabel García Tejerina, die die Notwendigkeit einer weiteren Verfügbarkeit des Pflanzenschutzmittels immer wieder betont hatte, sprach heute von einer „verantwortungsvollen Entscheidung zugunsten einer nachhaltigen Landwirtschaft“. Zudem vertraue sie auf die Einschätzung der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA), die Glyphosat als „wahrscheinlich nicht krebserregend“ eingestuft habe. Schliesslich sei die von den Mitgliedsstaaten finanzierte Behörde in der EU zuständig für den Schutz der Bevölkerung.

Der landwirtschaftliche Berufsstand in Spanien zeigte sich erleichtert über die Verlängerung der Zulassung. Das Mittel sei sehr wichtig für die heimische Landwirtschaft, erklärte die Allianz für eine nachhaltige Landwirtschaft (ALAS), ein Zusammenschluss von mehreren Bauernvereinigungen. Ein Verbot von Glyphosat hätte „die europäische Lebensmittelproduktion in Gefahr gebracht“. Die Brüsseler Entscheidung sei daher richtig, sowohl für die Landwirte als auch für die Konsumenten. Kritik kam von ALAS indes dafür, dass die Zulassung auf fünf und nicht auf 15 Jahre befristet wurde.

Auch Argentinien ist erleichtert

Auch ausserhalb der EU sorgte die Entscheidung für die Neuzulassung von Glyphosat für Erleichterung. So freute sich die Vereinigung der argentinischen Anwender von Direktsaatverfahren (Aapresid), dass nun zunächst für fünf Jahre keine Ertragseinbussen durch ein Glyphosatverbot in der EU als wichtigem Abnehmer von argentinischem Sojaschrot zu befürchten seien. Ein Verbot hätte als nicht-tarifäres Handelshemmnis gewirkt, weil die gelieferte Ware hätte frei sein müssen von Glyphosatrückständen, so Aapredis. Positiv sei die Entscheidung der EU aber auch deshalb, weil sich durch diese die Beurteilung von Glyphosat in der Welt nicht geändert habe.

AgE