Damit der Rosenkohl über Saatgut vermehrt werden kann, muss er im Freien überwintern können. Das ist die Voraussetzung, damit im Frühling aus den Röschen Blüten und somit die Samenanlagen wachsen können. Rosenkohl ist botanisch eine zweijährige Pflanze und gehört in die Familie der Kreuzblütengewächse.
Winter mit Frost benötigt
Rosenkohl ist mit dem Meerrettich, Brokkoli, Blumenkohl oder Kohlrabi verwandt. In der Natur kennt man viele Pflanzenarten, welche zweijährig sind und somit einen Winter mit Frost brauchen, damit sie sich botanisch fortpflanzen können. Dazu gehören etwa die beiden wichtigen Kulturpflanzen Winterraps und Winterweizen sowie weiteres Wintergetreide. Wer beispielsweise auch Samen von Räben oder Zuckerrüben will, muss diese Pflanzen ebenfalls erst einmal überwintern lassen, bevor es später Samen gibt.
Speicherung von Nährstoffen
Zweijährig bedeutet botanisch, dass sich Pflanzen in der ersten Vegetationsperiode rein vegetativ entwickeln: Sie bilden nur Wurzeln und Blattwerk aus, um Nährstoffe zu speichern. Die Ausbildung der Blüten und der Früchte mit den Samen dagegen erfolgt erst in der zweiten Vegetationsperiode. Im Falle des Rosenkohls bilden sich während der ersten Vegetationsperiode am Stängel in den Blattachsen die typischen, sehr kleinen, kabisartigen Röschen. Diese können während der Wintermonate laufend gepflückt werden. Oder sie werden einmal abgeerntet und eingefroren, um danach konsumiert zu werden. Fachleute wissen, dass die Röschen erst nach dem ersten Frost besonders gut schmecken.
Triebe im Frühling
Wer vom Rosenkohl Samen für den Nachbau gewinnen will, braucht etwas mehr Geduld. Es dürfen nicht alle Röschen gepflückt werden. Einige müssen am Stängel überwintern können. Aus diesen schlagen mit dem Vegetationsstart im Frühling junge Triebe mit Blütenanlagen aus.
In der Vollblüte
Dieser Tage steht der Rosenkohl in der Vollblüte. Von Weitem lässt er sich kaum von Raps unterscheiden. Die Blüten und deren Aufbau sind mit dem Raps oder anderen Kohlarten fast identisch. Nach der Blüte bilden sich analog zum Raps Schoten als Samenträger, welche dann geerntet und als Saatgut für eine weitere Generation an Rosenkohl dienen können.
RoMü