Colette Basler ist auf dem Bauernhof aufgewachsen. Die älteste von drei Töchtern beschäftigte sich lieber auf dem Betrieb als im Haus. Wenn sie das Getreide zur Sammelstelle nach Eiken führte, war sie dort die einzige Frau. Ohne dass darum grosses Aufheben gemacht wurde. Das hält bis heute an: "Ich frage mich nicht, ob ich als Frau etwas tun oder ein Thema ansprechen kann – ich mache es einfach."

Klartext reden
Colette Basler lebt noch immer auf dem elterlichen Hof. Dazu gekommen ist ihr Mann Markus. Dass der Betrieb gemeinsames Eigentum der Ehepartner ist, schaut Colette Basler als selbstverständlich an. Markus leistet die Hauptarbeit auf dem Milchwirtschaftsbetrieb mit rund 40 Holstein-, ebensovielen Aufzuchttieren und 30 Hektaren LN. Seine Schwiegereltern und seine Frau helfen mit. Wobei Colette Basler auch mit einem 60-Prozent-Pensum auswärts arbeitet: als Lehrerin, Schulleiterin und Schulpflegepräsidentin. Das Berufsziel Lehrerin stand für sie früh fest. Die Realschule hat sie gewählt, "weil mich der schlechte Ruf herausgefordert hat". Weil gerade die "harten Jungs" dort eigentlich die Schwachen seien, für die sie sich einsetzen will. "Ich rede Klartext mit ihnen", umschreibt sie ihren Unterrichtsstil. Bodenständig und direkt. Das sei ihre bäuerliche Seite, die sie in der Schule nutzen könne. Oder in der Dorfbeiz, wenn ihr vom Stammtisch entgegen tönt: "Jetzt kommt die Rote." Provokationen bringen sie nicht aus dem Konzept. Sie antwortet mit einem flotten Spruch, nimmt es zum Anlass für ein Gespräch.

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Ausführlicher Artikel in der BauernZeitung Zentralschweiz und Aargau vom 18. November.