"Darf man heute im guten Gewissen überhaupt noch Fleisch essen?" Mit dieser provokativen Frage eröffnete Heinrich Bucher, Direktor der Proviande, den Tierwohl-Gipfel auf dem Luderhof in Kirchberg BE. "Ja man darf", führte Bucher seine Ausführungen aus. Aber den Schweizer Konsumentinnen und Konsumenten sei eine tierfreundliche, naturnahe und ökologisch Fleischproduktion sehr wichtig. Und hier seien die Produzenten, Verarbeiter und der Detailhandel sehr gefordert.
Dank den strengen Tierschutzvorschriften hat Schweizer Fleisch bei den Verbrauchern einen sehr guten Ruf. Und diesen guten Ruf gilt es gegenüber der ausländischen Konkurrenz zu verteidigen und wenn möglich noch auszubauen. Strenge gesetzliche Auflagen, sowie freiwillige, marktorientierte Programme und Labels garantieren in der Schweiz einen hohen Standard beim Tierwohl.
Auch das art- und umweltgerechte Futter ist in der Schweiz für gesunde Tiere und ein hohes Tierwohl mitverantwortlich. So werden die Tiere mit 86 Prozent einheimischen Futtermitteln gefüttert und nur gerade 14 Prozent des Futters, vor allem Soja, werde importiert. Dieser hohe Anteil an inländischen Futtermitteln werde vielfach bei den Konusmenten zuwenig anerkannt.
Auf dem Betriebsrundgang wird deutlich, dass auf dem Luderhof dem Tierwohl grosse Beachtung geschenkt wird. Hans-Peter Luder hat wegen Nachfolgeprobleme seinen Betrieb seinem langjährigen Mitarbeiter Tobias Steffen auf den 1. Januar 2017 verpachtet. Auf dem 29 ha grossen Betrieb betreibt Steffen Rindermast mit 260 Tieren. Um Erfolg zu haben, sei nicht nur das Tierwohl, sondern auch die Fütterung von grösster Bedeutung, hält Steffen fest.
pf
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