Die Schweinebauern sind nicht gut aufgelegt, denn sie müssen sich seit mehr als einem Monat an die tiefen Preise gewöhnen. Der Schlachtschweinemarkt hat sich trotz guten Schlachtwochen und zahlreichen Aktionen noch nicht erholt. Das Angebot ist weiterhin grösser als die Nachfrage. Der QM Basispreis bleibt voraussichtlich bis Ende Jahr bei Fr. 3.60 pro pro kg SG ab Stall.
Wegen dem zu schwachen Absatz ist der Rückstau gross und die Gewichte der in den Ställen wartenden Schweine steigen weiter, was kontraproduktiv ist für den Schweinepreis. Die Schweineproduktion ist zwar in den ersten 8 Monaten um leicht mehr als 1 Prozent gesunken. Weil aber weniger geschlachtet wird als angeboten wird haben wir einen unveränderten Rückstau. Daraus lässt muss man schliessen, dass der Konsum tief ist.
Ein 20-kg-Jager gilt jetzt noch Fr. 4.10 je Kilo lebend ab Stall. Der Preis ist seit acht Wochen stabil. Gut mittlere bis grosse Angebote stehen einer mittleren Nachfrage gegenüber. Man rwartet erst wieder ab Ende Oktober steigende Jagerpreise.
Bankvieh
Der Bankviehmarkt läuft flüssig bei einem QM-Basispreis von Fr. 9.40. Gemäss den Zahlen der Einstallungen wird in nächster Zeit mit einem steigenden Angebot gerechnet. Beim Bankvieh erwarte ich eine Stabilisierung der Preise in den nächsten Wochen. Die Bankviehproduktion liegt dieses Jahr rund 3 Prozent höher als 2015, aber der Markt kauft die höhere Produktion bei vergleichbaren Preisen.
Schlachtkühe
Im Hochsommer waren Schlachtkühe gesucht und mit Fr. 8.50 je kg Schlachtgewicht super gut bezahlt. Im August wurde der Kuhpreis innert dreier Woche von Fr. 8.50 auf jetzt noch 7.50 gedrückt.
Jetzt Anfang Oktober haben wir einen unveränderten Preis von Fr. 7.50 pro kg SG für T3 bei einem leicht steigenden Angebot und immer noch guten Nachfrage. Wegen den guten Futterverhältnissen besteht keine Not Kühe vorzeitig anzubieten. Und auf Märkten wurden trotz grossem Angebot die Wochenpreise 20 bis 60 Rappen je Kilo lebend übersteigert. Ich erwarte stabile bis leicht sinkende Kuhpreise die nächsten Wochen.
Kälber
Wenn die Zwetschgen blauen bekommen die Kälber goldene Klauen – heisst das Sprichwort. Das ist jetzt so. Und das wurde wahr. Mittelfleisichige Kälber gelten franko Schlachthof Fr. 15.60 pro kg Schlachtgewicht SG. Kälber sind Mangelware und der Preis von Fr. 15.60 wird teilweise von den Käufern überboten. Höchstens könnte der hohe Ladenpreis den Konsum leicht dämpfen.
Man muss sich im Klaren sein, dass nicht Proviande den Preis festlegt. Die Preismeldung an die Proviande erfolgt zu 1/3 durch Abnehmer, 1/3 Händler und 1/3 durch Produzenten. Für den Oktober sind Importe von 50 Tonnen Kalbfleisch bewilligt, aber diese Importe stören bis jetzt den guten Geschäftsgang bei den Kälbern nicht.
Kleine Tränker für die Grossviehmast (AA männlich) gelten neu Fr. 10.20 und jene für die Kälbermast (A) bleiben auf Fr. 4.60 je kg lebend ab Stall. Die Nachfrage nach Tränkekkälbern bleibt gut.
Lämmer
Der Lammfleischmarkt verläuft normal. Unveränderte Preise von Fr. 12.50 für T3-Lämmer, ruhiger Markt. Weidelämmer gelten Fr. 4.95 pro kg Lebendgewicht.
Hans Rüssli