Zwischen 1920 und 1970 wurden chlorhaltige Lösungsmittel in der Uhrenindustrie eingesetzt, um Metallteile zu reinigen. Sie stehen im Verdacht, der Grund für Verunreinigung an 4427 Stellen in Karstgebieten der Schweiz zu sein - die meisten davon im Jura.
Klassische Untersuchungsmethoden, die für die Analyse der Trinkwasserversorgung eingesetzt werden, seien nicht geeignet, die Auswirkungen dieser Verunreinigungen auf die Gewässer in Karstgebieten zu beurteilen, teilte die Universität Neuenburg mit.
Das Wasser fliesst im Karst sehr schnell und die Konzentration an chlorhaltigen Lösungsmitteln variiert sehr stark und rasch. Deshalb sei es schwierig, eine Methode für routinemässige Analysen zu entwickeln, schrieb die Hochschule.
Um diese Lücke zu schliessen, finanziert das Bundesamt für Umwelt das Projekt "Chlorokarst" der Uni Neuenburg und der Beratungsbüros MFR und eODE, die auf die Erforschung und Untersuchung belasteter Standorte spezialisiert sind. Das Projekt Chlorokarst soll unter anderem definieren, welche bestehenden Methoden zur Wasseranalyse am besten für diese Messungen geeignet sind.
In diesem Zusammenhang sind insbesondere Sensoren vielversprechend, die die Schadstoffmoleküle über längere Zeit kontinuierlich sammeln, bis genug Material vorhanden ist, um daraus die Konzentration im belasteten Wasser zu errechnen. Das Projekt und die bisherigen Ergebnisse wurden am Mittwoch am Eurokarst Kongress vorgestellt.
sda