Mehrere Aktivisten befinden sich derzeit noch auf oder an Gebäuden, wie Roland Pfister, Mediensprecher der Aargauer Kantonspolizei, auf Anfrage sagte. Man bemühe sich zur Kontaktaufnahme mit diesen Personen, um ihre weiteren Absichten in Erfahrung zu bringen.

Die Polizei gehe davon aus, dass die Leute kein Interesse hätten, acht Stunden lang an einem Seil zu hängen, hielt Pfister fest. Die Polizei werde sicherlich nicht gewaltsam jemanden herunterholen und eine Auseinandersetzung provozieren.

Die rund 40 kontrollierten Personen befinden sich gemäss Polizei nicht mehr auf dem AKW-Gelände. Die AKW-Betreiberin Axpo reichte Strafanzeige wegen Hausfriedensbruchs ein.

Kurz vor sieben Uhr am Morgen waren gemäss Angaben der Umweltorganisation Greenpeace rund 100 Aktivisten auf das AKW-Gelände eingedrungen.

Die Aktivisten hatten mit Hilfe von Leitern die Absperrgitter des AKW-Geländes überstiegen und drangen auf das Gelände vor. Polizeisprecher Pfister sagte dazu, am Gelände führe eine öffentliche Strasse vorbei. Sie hätten so bis zum Areal fahren oder gehen können.

AKW-Betreiberin Axpo: Sicherungskonzept funktionierte

Das Sicherungskonzept habe funktioniert, sagte Tobias Kistner, Mediensprecher des Energiekonzerns Axpo, auf Anfrage. Das Eindringen der Personen habe unmittelbar einen Alarm ausgelöst und insofern habe das Sicherungsdispositiv reibungslos funktioniert. Die Kantonspolizei wurde sofort informiert und rückte aus.

Das Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat (ENSI) schreibe vor, dass die Kraftwerke so gesichert sein müssten, dass Unbefugte nicht ungehindert das Gelände betreten könnten, hielt Kistner fest.

Der Absperrzaun sei nicht dazu da, ein Eindringen komplett zu verhindern, sondern zu verzögern, zu erschweren und zu detektieren. Kistner wies darauf hin, dass wegen der Aktion der Betrieb des AKW weitestgehend ungestört geblieben sei.

Es habe keine Gefahr weder für das Werk noch für die Mitarbeiter oder die Umwelt bestanden. Auch für Greenpeace-Leute sei es unmöglich, in irgendwelche sicherheitsrelevante Bereiche wie in einen Kommandoraum eindringen zu können.

Aktivisten hatten unter anderem an einem der beiden Beznau-Reaktoren ein gelbes Transparent mit der Aufschrift "The End" montiert. Greenpeace fordert die sofortige Stilllegung des Atomkraftwerkes.

Die Umweltorganisation protestierte am Mittwoch auch bei den Atomkraftwerken Bugey (F), Oskarshamns (S), Tihange (B), Garoña (E) und Borssele (NL). Greenpeace verlangte die sofortige Stilllegung dieser "Risiko-Reaktoren".

sda