Im Rahmen der Richtpreisrunden von Bio Suisse einigten sich Produzenten und Verarbeiter auf stabile Produzentenrichtpreise bei Knospe-Futter- und -Brotgetreide. Die Übernahmebedingungen 2017 entsprechen den Bestimmungen des Branchenverbandes swiss granum.

Schweizerische Versorgung von Bio-Brotgetreide wächst

Im aktuellen Jahr wurde so viel Bio-Ackerfläche umgestellt wie noch nie. Laut einer Mitteilung von Bio Suisse wird dieser Effekt wegen der vorausgesetzten Umstellungsjahre mit zwei Jahren Verzögerung im Bio-Brotgetreidemarkt spürbar sein. Obwohl die Verarbeitungsmengen ebenfalls weiter wachsend sind, dürfte eine leichte Verbesserung der Inlandversorgung möglich sein. 
Die Branche geht davon aus, dass den Verarbeitungsbetrieben beim Weizen 35 bis 45 Prozent, beim Roggen 35 bis 45 Prozent und beim Dinkel 55 bis 65 Prozent des Bedarfs aus inländischer Produktion zur Verfügung stehen werden.

Markttransparenz bei Futtergetreide

Da bei Gerste, Hafer und Triticale nahezu eine Vollversorgung ersichtlich ist, hat Bio Suisse unter Einbezug der Branche ein Massnahmenkonzept für diese Kulturen erstellt, welches auf einer umfassenden Markttransparenz basiert. Folgendes ist dafür vorgesehen: Eine verstärkte Absatzförderung, die Anpassung der Produzentenpreise an die Erfordernisse des Marktes, Einschränkungen von Importen ab 15. Juli 2017 sowie die Einführung eines Rückbehalts auf dem Richtpreis von Gerste, Hafer und Triticale für Umstellbetriebe im ersten und allenfalls zweiten Jahr ab Ernte 2018. Die Differenz zwischen konventionellem Preis und Bio-Richtpreis ergibt die Höhe des Rückbehalts, welcher bei einer Überversorgung zur Deklassierung verwendet würde.

Bio Suisse schreibt, dass die Förderbeiträge für Ackerbohnen und Eiweisserbsen für die Ernte 2017 angepasst werden müssen. Die Förderung der Körnerleguminosen wird finanziert durch eine Importabschöpfung auf Bio-Futtergetreide. Da der Anbau von Körnerleguminosen stetig gewachsen ist, jedoch die Menge Bio-Importgetreide stabil bleibt, wurde eine Anpassung der Förderbeiträge nötig. Diese betragen für Ackerbohnen und Eiweisserbsen neu acht Franken pro hundert Kilogramm. Jene für Soja und Lupinen stagnieren auf Vorjahresniveau.

Für die diesjährigen Erntemengen an Bio-Futtergetreide rechnet Bio Suisse mit einem kräftigen Wachstum. Der Mischfuttermarkt hat sich 2016 positiv entwickelt, und für das laufende Jahr wird ebenso Wachstum prognostiziert. Die Branche geht davon aus, dass 2017 ein Inlandanteil über alle Futtergetreide zwischen 50 und 55 Prozent erreicht wird.

lae