«Ich reinige die Spritze schon seit über dreissig Jahren auf dem Feld», erzählt René Heller, Landwirt aus Unterstammheim ZH. «Ich habe sie damals gekauft und ein Jahr nach der Anschaffung bereits mit einem 200 Liter Spülwassertank und einer Tankinnenreinigungsdüse nachgerüstet.»
Doch die Geschichte von vorne: Heller kaufte im Jahre 1978 eine gezogene Fischer Feldspritze mit einem Tankvolumen von 1800 Litern und einem 15 Meter breiten Balken. Die Spritze wurde fortlaufend modernisiert und angepasst. So hat er später auch den Rücklauf mit einem Dreiweghahn mit der Ansaugleitung verbunden.
Ohne Reinigungsmittel
«In der Regel reinige ich drei- bis viermal ohne Reinigungsmittel auf dem Feld.» Wichtige sei, dass nach dem letzten Spülvorgang der Rücklauf beim Ausbringen in den Ansaug geleitet wird, erklärt der Landwirt.
«Als vor Jahren die Mittel mit dem Wirkstoff Sulfonylharnstoff aufkamen, habe ich Reinigungsmittel eingesetzt. Ich dachte mir aber, dass es auch ohne gehen müsste.» So war es. Noch heute reinigt er ohne Reinigungsmittel auf dem Feld. «Spritzschäden kann ich keine feststellen», erklärt Heller.
Filterreinigung nach kritischen Herbiziden
Die Methodik ist ausgefeilt: Beim Ausbringen des Spülwassers stellt René Heller den Balken etwas höher und fährt mit einer höheren Geschwindigkeit dort, wo er mit der Spritzarbeit begonnen hat nochmals durch. Danach ist die Reinigung abgeschlossen.
Das einzige, was anschliessend zu Hause noch gereinigt wird, sind die Filter. Wenn kritische Herbizide gespritzt werden, reinigt er die Filter nach jeder Applikation. «Folgt aber nach dem Einsatz mit Fungizid eine Herbizidapplikation, ist keine Filterreinigung notwendig», so Landwirt Heller.
Bedienkomfort ist klein
«Die Reinigung auf dem Feld mit dem abgesetzten Verfahren dauert ungefähr 10 Minuten. Dabei reichen die 200 Liter Spülwasser aus», erklärt Heller. Bei der manuellen Reinigung ist der Bedienungskomfort zwar klein. «Ich muss zum Umstellen auf Reinigen absteigen und danach wieder aufsteigen.»
Aber: «Das war damals die billigste Möglichkeit, um die Spritze auf dem Feld zu reinigen.» Eines bedingt diese Methode aber: Man muss ganz genau wissen, was man tut. «Natürlich muss der Anwender beim Reinigen den Kopf bei der Sache haben, denn Fehlbedienungen beim Umstellen sind schnell passiert», erklärt Heller.
Er hat sich auch schon überlegt, die Ventile mit Stellmotoren nachzurüsten, damit er bei der Reinigung auf dem Traktor sitzen bleiben kann.
Stephan Berger