Anlässlich der Stichprobenüberwachung wurden bei Schweinen aus fünf Betrieben aus verschiedenen Kantonen Antikörper gegen PRRS gefunden (die «BauernZeitung» berichtete).
«Nun ist aus dem Kanton Luzern ein weiterer Betrieb, der im Rahmen einer privat beantragten Untersuchung dazugekommen», wie Nathalie
Rochat, Mediensprecherin vom Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) auf Anfrage mitteilte.
Weitere Betriebe sollen getestet werden
Erfreulich ist, dass die Nachbeprobungen der sechs Betriebe alle zu einem negativen Resultat führten. «Die epidemiologischen Nachforschungen konzentrieren sich nun auf die Zuchtbetriebe, welche die jungen Schweine an diese Mastbetriebe geliefert haben», sagt Nathalie Rochat.
Bisher seien zirka 30 Zuchtbetriebe getestet worden. Dabei wurden keine Viren gefunden. Parallel zu den epidemiologischen Nachforschungen gehe aber das Überwachungsprogramm weiter. Gegenwärtig seien etwa 4300 von 8000 dafür vorgesehene Betriebe getestet worden. Das Ganze werde demzufolge noch mehrere Wochen dauern. Weitere Massnahmen sollen je nach Resultaten dieser Untersuchungen getroffen werden.
Das Virus muss zuerst isoliert werden
Weiter im Unklaren ist man, wo das Virus herstammen könnte. «Zuerst muss ein Virus isoliert werden. Erst dann kann man versuchen herauszufinden, woher es kommt», so die Mediensprecherin. Da die Schweizer Schweinepopulation frei von PRRS-Virus ist, soll sich auch keine spezifischen Antikörper gegen dieses Virus aufweisen. Eine Impfung sei deshalb in der Schweiz verboten. Tierärzte und Tierhaltende werden aufgerufen, besonders auf Krankheitsanzeichen von PRRS in Schweinehaltungen zu achten, diese zu melden und gemäss den Vorgaben des kantonalen Veterinäramts abklären zu lassen.
Die Krankheit betrifft vor allem Hausschweine. Wildschweine sind nur wenig empfänglich. Für den Menschen ist die Krankheit nicht gefährlich. Die Krankheitsanzeichen können sich je nach Haltungsform und Alter der Tiere stark unterscheiden. Das Fortpflanzungssystem ist vor allem bei Muttersauen und Ebern betroffen.
Es führt zu Fruchtbarkeitsstörungen bei Muttersauen, verminderter Fruchtbarkeit der Eber, zu Geburten von lebensschwachen oder toten Ferkeln, Kümmern von Ferkeln, Fieber und Fressunlust.
Krankheitssymptome und Verbreitung
Der Atmungstrakt ist vor allem bei Ferkeln betroffen, sie haben Fieber, niesen, husten, atmen erschwert und als Folge davon ist die Mastleistung vermindert, sie kümmern und sterben vereinzelt. Mastschweine zeigen ähnliche Krankheitsanzeichen, nur weniger stark.
Die Krankheit wird innerhalb der Herden über die Luft verbreitet (Tröpfcheninfektion).
Zwischen Herden ist eine Übertragung mit dem Wind über einige Hundert Meter möglich. Die Krankheit wird auch über Samen und im Körper von Mutterschweinen auf ungeborene Ferkel übertragen.
Die Krankheit wurde erstmals 1987 beschrieben
Beschrieben wurde die Erkrankung erstmals 1987 in den USA und 1990 auch in Deutschland. In retrospektiven serologischen Studien in Kanada wurden Antikörper gegen das PRRS-Virus in Serumproben von 1979 nachgewiesen. Sie verläuft seuchenartig und führt zu hohen Verlusten in Schweinebeständen. Die Entstehung der Krankheit ist weitgehend unbekannt.
Peter Fankhauser
PRRS-Antikörper: Man tappt im Dunkeln
Die Nachbeprobungen der sechs Schweizer Mastbetriebe führten alle zu einem negativen Resultat. Die Nachforschungen konzentrieren sich jetzt auf die Zuchtbetriebe.
Dieser Artikel wurde automatisch auf unsere neue Website übertragen. Es kann daher sein, dass Darstellungsfehler auftreten. Diese können Sie uns mit folgendem Formular melden. Vielen Dank für Ihr Verständnis.
Bitte loggen Sie sich ein, um die Kommentarfunktion zu nutzen.
Falls Sie noch kein Agrarmedien-Login besitzen:
Jetzt abonnieren und informiert bleiben.
BauernZeitung abonnieren