Der Profiabend Ackerbau vom 5. Juli bot ein vielseitiges Programm. Auf den Versuchsparzellen des Strickhofs wurden neue Eiweisssorten vorgestellt und Versuche zur Unkrautbekämpfung in Mais und Sonnenblumen erläutert. Ein Posten befasste sich mit der Applikationstechnik. Georg Feichtinger von der Fachstelle Pflanzenschutz berichtete: «Letztes Jahr meldeten sich viele Bauern, weil die Ährenbehandlung beim Getreide nicht genützt hatte.»
Meistens eine Düse für alles
Eine Ursache für die unzureichende Wirkung gegen Pilzkrankheiten könnte eine ungenügende Benetzung der Ähren infolge zu hoher Geschwindigkeit, hohem Druck oder tiefer Wassermenge bei der Düse gewesen sein. Der Strickhof führte dann an einer Pflanzenbautagung eine Umfrage durch. Diese zeigte: 85 Prozent der Landwirte haben eine Düse für alles. Nur zehn Prozent haben ihre Spritzen mit Doppelflachstrahldüsen ausgestattet. Dabei gilt gemäss Stephan Berger von der Fachstelle Landtechnik: «Je vielfältiger die Fruchtfolge, umso mehr Düsen sind nötig, um jeden Bereich optimal abdecken zu können.» Auch um Abdrifte so gering wie möglich zu halten, gilt es, die Düse richtig einzustellen.
Feine Tropfen
Ein erster Schritt ist die richtige Wasseraufwandmenge, die dem Kulturstadium und der Anwendungsart entsprechen sollte. Sie hat einen Einfluss auf die Benetzung und damit auf die Verteilung der Pflanzenschutzmittel (PSM). Die Bedeckung sollte 20 bis 50 Tropfen pro cm2 betragen. Umwelteinflüsse wie Thermik in der Kultur, Windgeschwindigkeit, Luftfeuchtigkeit und Temperatur haben ebenfalls einen Einfluss. Die beiden Strickhof-Mitarbeiter empfehlen den Einsatz von Doppelflachstrahldüsen, weil sie die PSM grundsätzlich besser verteilen (feinere Tropfen) und tiefer in den Bestand eindringen. Bei der Ährenbehandlung lagern sich die Tropfen bei verschiedenen Einstellungen von beiden Seiten an. Aber auch hier bedarf es einer korrekten Anwendung mit der optimalen Tröpfchengrösse für eine bestmögliche Wirkung. Eine falsche Einstellung kann die Technik nicht wettmachen.
Geschwindigkeit reduzieren
Eine gute Verteilung lässt sich auch mit Injektor-Flachstrahldüsen durch eine Reduktion der Fahrtgeschwindigkeit erreichen. Das bestätigt der Versuch, den die beiden am Profiabend vorstellten. Beim Feldversuch wurde die Applikation von Doppelflachstrahldüsen mit jener von Flachstrahldüsen verglichen.
Dabei zeigte sich: Wenn man bei Flachstrahldüsenträger die Geschwindigkeit reduziert und die Aufwandmenge erhöht, können Anlagerung und Eindringtiefe der Fungizide verbessert werden. Bei einer Fahrtgeschwindigkeit von 4 km/h, einem Druck von 3 bar und einer Ausbringmenge von 300 l/ha erzielte man bei gleicher Düsengrösse dieselben Resultate wie bei der Doppelflachstrahldüse (5 km/h; 3,3 bar; 250 l/ha).
Stefanie Giger