Als Vizedirektor übernimmt Paul Steffen ab 1. Oktober 2017 laut einer Mitteilung des Bundes die Verantwortung für vier Abteilungen des Bundesamts für Umwelt: Gefahrenprävention, Wald, Lärm und nichtionisierende Strahlen sowie Luftreinhaltung und Chemikalien. Er folgt im Amt auf Josef Hess, der in den Regierungsrat des Kantons Obwaldens gewählt wurde.
Lange Karriere in Agrarbehörden
Der 55-jährige Paul Steffen hat an der ETH Zürich Agronomie studiert und mit dem Doktorat abgeschlossen. Von 1992 bis 2001 arbeitete er im Bundesamt für Landwirtschaft als Leiter des Forschungsstabs und, ab 1994, als stv. Leiter der Hauptabteilung Forschung, Bildung und Beratung.
Von 2001 bis 2005 leitete er als Direktor die Eidgenössische Forschungsanstalt für Agrarökologie und Landbau Zürich-Reckenholz und ab 2006 bis 2013 zusätzlich den Standort Tänikon. Aus dieser Fusion entwickelte sich das Institut für Nachhaltigkeitswissenschaften der Agroscope, dessen Leitung Paul Steffen von 2014 bis 2017 innehatte. Steffen ist verheiratet, Vater von zwei Kindern und lebt in Aarau.
Ein Agrarier in einem notorisch landwirtschaftskritischen Amt
Die neue Rolle Steffens entbehrt nicht einer gewissen Brisanz. Als Vizedirektor in einem notorisch landwirtschaftskritischen Amt wird er nicht darum herumkommen, gewisse Ex-Kollegen und einen Teil des bisherigen Umfelds zu brüskieren. Man darf gespannt sein, wie er seine neue Rolle interpretieren wird und ob die Präsenz eines profilierten Agrariers in einem Spitzenamt dazu beiträgt, den Kurs des Bafu zu korrigieren.
akr