Die Schweizerischen Getreideproduzenten SGPV fürchten, dass Lebensmittel- und Kosmetikverarbeiter mehr Palmöl importieren würden als bisher, wenn der Importzoll wegfallen würde.
Wenn das Palmöl noch günstiger würde, ist die Befürchtung, dass dadurch weniger inländisches Raps- und Sonnenblumenöl eingesetzt würde. Die Getreideproduzenten sehen dadurch den Anbau in Gefahr.
Die Importe von Palmöl aus Malaysia haben auch sonst viele Nachteile. Doch nicht nur der Eigennutzen wurde an der heutigen Delegiertenversammlung in Kerzers FR als Grund für eine Ablehnung genannt.
Kritischer Anbau
Lukas Straumann und Johanna Michel vom Bruno Manser Fonds klärten die Gäste an der heutigen Delegiertenversammlung in Kerzers über die Fakten der Palmölproduktion in Malaysia auf.
Die Produktion von Palmöl ist in den letzten Jahren stark gestiegen, und dies auf Kosten des Tropenwaldes. In Malaysia nehme die Fläche täglich um 500 Fussballfelder zu, so Johanna Michel.
Die Pflanzenschutzmittel, die dort eingesetzt werden sind europaweit verboten. Sie lösen bei den Plantagenmitarbeitern gesundheitliche Schäden aus, wie es Michel bei ihrem Aufenthalt selber gesehen hat.
Palmöl aus Freihandelsabkommen ausschliessen
Aus diesen und noch mehr Gründen fordern der SGPV zusammen mit dem Schweizer Bauernverband und dem Bruno Manser-Fonds einen Ausschluss des Palmöls aus dem geplanten Freihandelsabkommen zwischen der Schweiz und Malaysia.
Auch die Landwirte im Saal finden, dass die Konsumenten vermehrt über die Palmölproduktion aufgeklärt werden sollten. Es wird gehofft, dass sich die Schweizer Bevölkerung somit hinter die Forderung des SGPV stellen würde.
jba