Vor acht Jahren hat Peter Fankhauser einen neuen Milchviehstall gebaut, der sowohl für die Milchproduktion wie auch für die Mutterkuhhaltung geeignet ist. Der Preisdruck bei der Milch und das kleine Milchkontingent (rund 40'000 g) haben den Betriebsleiter im vergangenen Jahr zur Aufgabe der Milchproduktion und zum Ausbau der Mutterkuhhaltung bewogen. Die Umstellung hat sich für den Betrieb, der in Hasle LU im Entlebuch auf 1100 Meter über Meer liegt, als richtig erwiesen.
Laufstall für 40 Kühe in der Bergzone III
Im Jahr 2003 übernahm Peter Fankhauser den Betrieb von seinen Eltern. Schon bald befasste sich die Familie mit der Planung eines neuen Stalls. Dank sehr grossen Eigenleistungen konnte der moderne Laufstall mit einem verantwortbaren Kapitaleinsatz gebaut werden. Klar war, dass der neue Stall sowohl für die Milchproduktion wie auch für die Mutterkuhhaltung geeignet sein muss.
Der neue Stall wurde 2006 in Betrieb genommen. Darin ist Platz für 20 Milchkühe sowie 20 Mutterkühe. Derzeit sind rund 50 Stück Vieh im Laufstall. Bei der Aufgabe der Milchproduktion im Sommer 2014 und der Nutzung des ganzen Stalls für die Mutterkuhhaltung waren keine zusätzlichen Investitionen notwendig. Das Weide- und Heuland befindet sich schwerpunktmässig um den Betrieb herum.
Mit Ausnahme weniger Tiere konnte Peter Fankhauser die meisten Kühe für die Produktion von Natura-Beef behalten. Heute stammen die Kühe zum grossen Teil aus dem eigenen Betrieb, was sich sehr günstig auf die Gesundheit des ganzen Tierbestands auswirkt. «Seit der Umstellung haben wir auf unserem Betrieb mit 28 a LN und 22 ha Wald in der Bergzone III mehr Flexibilität», ziehen Peter und Alice Fankhauser Bilanz. Die Melkarbeit fällt weg, und die Fütterung wurde wesentlich einfacher.
Produktion von Natura-Beef und Weide-Beef
Die Schlachttiere aus dem Betrieb werden von der Handelsorganisation Viegut AG übernommen und unter dem Label Natura-Beef vermarktet. Viegut ist ein lizenzierter Partner der Bio Suisse und von Mutterkuh Schweiz. Weitere Schlachttiere bringt Peter Fankhauser unter dem Label Weide-Beef auf den Markt. Die Qualität der vermakteten Tiere ist sehr gut. Auf die Direktvermarktung wird aus arbeitstechnischen Gründen verzichtet.
Dank der Vereinfachung des Betriebs ist Peter Fankhauser in der Holzsaison häufig in seinem Wald anzutreffen, wo er Nutzholz für den Verkauf aufrüstet. Für diese Arbeiten ist der Betrieb gut ausgerüstet.
Erich steigt in Zweitlehre als Landwirt ein
Zur Familie gehören sechs erwachsene Kinder. Sohn Erich, der eine Lehre als Maurer abgeschlossen hat, wird dieses Jahr eine Zweitlehre als Landwirt in Angriff nehmen und den Betrieb später übernehmen. Im Hinblick auf die längerfristige Entwicklung des Familienbetriebs finden derzeit Gespräche über die Übernahme einer Pacht statt, die in der Nähe liegt.
Vier der fünf Söhne der Familie Fankhauser sind aktive Schwinger. Das erfüllt Vater Peter (Jahrgang 1963), der früher ebenfalls ein erfolgreicher Kranzschwinger war, mit Freude.
Anton Haas