Für Familie Schmitter vom Bergheimwesen Brändlen auf 1200 Metern über Meer gehört die Benutzung der Luftseilbahn zum Alltag. Die Kinder gehen damit zur Schule oder in die Lehre, alles Material wird mit der Bahn transportiert und auch die Dexter-Kühe treten ihren letzten Weg zum Schlachthof mit der 1981 neu erstellten Luftseilbahn an. Zu diesem Zweck kann Ueli Schmitter die Personenkabinen mit einem Viehtransporter auswechseln.
Ueli Schmitter hat einen Tierbestand von 28 Mutterkühen der Dexter-Rasse und ebenso viele Jungtiere. Der Bio-Betrieb produziert als Gourmetfleisch Dexter Natura-Beef für die Direktvermarktung. Zum Viehbestand werden auf Brändlen zusätzlich acht Ponys gehalten. Während der Sommerzeit werden auf der Bannalp, in der Chrüzhütte, wo auch Gäste bewirtet werden, zudem noch rund 70 Rinder betreut.
Auf ihrer Liegenschaft mit einer Fläche von 35 Hektaren Eigenland und der direkt daran anstossenden Alp, die Schmitters mit einer Fläche von 20 Hektaren zugepachtet haben, ist das Arbeitspensum sehr gross und die Umweltbedingungen gelegentlich rau. Dennoch spürt man im Gespräch mit Ueli und Isabelle Schmitter, wie gerne sie auf der Brändlen wohnen. Das ist auch auf dem Hof zu erkennen, wo im Hausgarten neben dem Gemüse und den Beerensträuchern verschiedene Blumen blühen, freilaufende Hühner sich sichtlich wohl fühlen und ein Pfau mit langen Federn seine Runden rings um die Gebäude dreht. In den Stallungen mit den über 50 Tieren der Dexterrasse und Ponys bekommen auch nichtbäuerliche Besucher einen sehr guten Eindruck von der Landwirtschaft. Brändlen ist ein idyllischer Ort mit einer wunderbaren Aussicht und für viele Wanderer ein idealer Ausgangspunkt, Gleitschirmflieger starten hier zu ihrem Flug ins Tal. Mit ihrer Bahnbenützung leisten sie einen gewissen Beitrag an die recht hohen Unterhaltskosten der Bahn. Das Brändlen-Seil ist für Jedermann selbst bedienbar, was für die Familie Schmitter insbesondere in der arbeitsintensiven Zeit von Vorteil ist.
Paul Küchler