Läuft alles nach Plan, wird bereits im Frühjahr 2018 in Grosswangen die erste Luzerner Viehschau "am Schärme" und nicht in einem Provisorium stattfinden. Als vor rund fünf Jahren die Krieger-Halle in Ruswil erstmals nicht mehr zur Verfügung stand, war die Aufregung in Züchterkreisen gross. Der Stalleinrichter konnte seine Halle aufgrund des steigenden Auftragsvolumens nicht mehr "leeren" für Veranstaltungen am Wochenende. Das könne ja nicht sein, dass der Viehzuchtkanton Luzern keine Ausstellungshalle mehr habe, war etwa zu hören.

Ein zähes Unterfangen
Der Luzerner Bäuerinnen- und Bauernverband (LBV ) setzte daraufhin zusammen mit der IG Tierschauhalle Luzern eine Arbeitsgruppe unter der Leitung von Werner Fluder ein. Erste Abklärungen an möglichen neuen Standorten und Businesspläne zeigten rasch: Die Sache ist nicht ganz so einfach, wie bisweilen erhofft. Insbesondere ein eigener Bau auf "grüner Wiese" wäre finanziell nicht tragbar. Nur ein ähnliches Geschäftsmodell wie in der Krieger-Halle könnte funktionieren. Auch die Idee, den neuen Viehmarkt und die Tierschauhalle zu vereinen, musste verworfen werden. Der Viehmarkt in Eschenbach wurde in der Zwischenzeit realisiert (siehe BauernZeitung vom 25. November). "Auftrag erfüllt" könnte es bald auch beim neuen Zuhause der Luzerner Tierzuchtszene heissen. Nach einigen Jahren vergeblichen Suchens hat sich die gewünschte Konstellation nun doch noch ergeben. Eine Halle also, die von Montag bis Freitag von einem möglichst landwirtschaftsnahen Gewerbe genutzt wird, verkehrstechnisch gut gelegen, mit Parkplätzen in unmittelbarer Nähe. Und an einigen Wochenenden pro Jahr mieten sich die Luzerner Züchter unterschiedlichster Tiergattungen darin ein.

Meyer und Hofstetter bauen
In Grosswangen planen Landwirt und Unternehmer Urs Meyer und der Lohnunternehmer Christoph Hofstetter (Hofstetter Ackerbauservice) im Gewerbegebiet Mooshof je einen Bau für ihre Gewerbebetriebe. Die beiden Bauparzellen liegen gleich nebeneinander. "Im Teil Meyer wird die Festwirtschaft und die Arena möglich sein, im Teil Hofstetter werden die Tiere untergebracht", freut sich Josef Christen von der IG Tierschauhalle. Gebaut werden die Anlagen von den Grundeigentümern. Eine Baukommission der IG, welche die Milchviehrassen, Pferde, Ziegen und Schafe vertritt, bestimmt zusammen mit den Bauherren die für die "Tierzuchtarena Mooshof" notwendige Infrastruktur. Die IG ist es auch, die Urs Meyer und Christoph Hofstetter eine jährliche Miete bezahlt und die Infrastruktur ihrerseits an die jeweiligen Veranstalter untervermietet.

2018 geht es wohl los
"Wir werden uns dafür einsetzen, dass auch schweizerische und überregionale Tierzuchtveranstaltungen in Grosswangen stattfinden werden", verspricht Josef Christen. Gut sehe es auch aus bezüglich den Parkplätzen, weiss Urs Meyer. Die benachbarten Gewerbler im Mooshof seien dem Projekt wohl gesinnt. Hofstetter wie auch Meyer haben notwendige Vorabklärungen gemacht und stehen kurz vor der Baueingabe. 2017 sollen die beiden Projekte realisiert werden. Meyer ist zuversichtlich, dass im Frühjahr 2018 die ersten Ausstellungen in Grosswangen stattfinden werden. Damit stünde ein "langer Weg", wie der erfahrene Projektleiter Werner Fluder es nennt, vor einem erfolgreichen Abschluss. Fluder freut sich für die Luzerner Tierzucht und es sei auch eine persönliche Genugtuung, gibt er zu. Dass die anvisierte Wochenendnutzung nun Tatsache werden könnte, sei "zwei tollen Unternehmern" zu verdanken.

aem