Im Jahr 1978 übernahm Luzi Steier den elterlichen Betrieb in Savognin mit drei Kühen und neun Jungtieren. Seither hat er den Viehbestand aufgestockt, den Betrieb vergrössert und die Gebäude laufend den Bedürfnissen angepasst. Luzi Steier machte das Viehhändler-Patent und handelte mit Vieh. Die Platzverhältnisse im Dorf wurden immer enger, der Betrieb wurde aber immer grösser. Die Vorschriften für Tierhaltung, Tier- und Gewässerschutz wurden in den vergangenen Jahren verschärft. So wurde es langsam unmöglich, am alten Standort im Dorf alle Bedingungen zu erfüllen. Ein Stallneubau drängte sich auf.


Betriebsnachfolge gesichert


Luzi Steiers Sohn Mario entschloss sich nach der Schulzeit für die landwirtschaftliche Ausbildung. Die Freude am Vieh und an Viehausstellungen wurde ihm offenbar in die Wiege gelegt. Als feststand, dass es einen Hofnachfolger gibt, wurden Pläne für die Zukunft geschmiedet. Denn es war klar, dass der Jungbauer im Dorf im alten Stall keine Entwicklungsmöglichkeiten für die Zukunft hatte. Im Jahr 2010 wurde dann mit dem Planen begonnen. Der neue Stall sollte an jenem Standort errichtet werden, den sich Luzi Steier schon vor dreissig Jahren dafür vorgestellt hatte.  


Bei der Milch geblieben


In den vier Jahren bis zur Realisierung des Stallbaus änderte sich in der Landwirtschaft sehr viel, unter anderem sank der Milchpreis fast ins Bodenlose. Trotzdem wollte Familie Steier an der Milchproduktion und am Viehhandel festhalten. In Savognin gibt es die Käserei Bergsenn, welche die Milch den Bauern der Region Surses abkauft. Das bedingt aber, dass die Milch in der Siloverbotszone produziert wird. Damit für den langen Winter auf 1200 Metern über Meer genügend Dürrfutter gelagert werden kann, müssen die Ställe gross gebaut werden.


Nach heutigem Standard


Im alten Stall wurden die Kühe und das Jungvieh angebunden, heute befinden sich Steiers Kühe in einem Freilaufstall. Gab es im alten Stall eine Absauganlage, werden heute die Kühe in einem 2x3-Autotandem gemolken. Die Arbeitsabläufe wurden damit vereinfacht und die Arbeit wurde erleichtert. Die Präsenzzeit im Stall konnte daher stark verkürzt werden. Doch Luzi, Ruth und Mario Steier sind der Ansicht, dass das Auge des Bauern wichtig ist. Dieser sollte viel Zeit im Stall aufwenden, um die Tiere genau zu beobachten.


Werbung in eigener Sache


Um Brücken zur Bevölkerung zu schlagen, um Berufskollegen zu treffen, um der Freude über den Stallneubau Ausdruck geben zu können, öffnete die Familie Steier kürzlich die Stalltüren und bot dabei viele Attraktionen. Dass das Interesse an solchen Anlässen gross ist, zeigte der riesige Besucheraufmarsch während des ganzen Tages.

Landwirtschaft, Tiere, Stallbauten, hofeigene Produkte, Produkte aus der Region: Das sind alles Faktoren, welche Publikum anlocken. Sie ermöglichen es der Landwirtschaft, sich bestens zu präsentieren und in eigener Sache Werbung zu machen.

Vrena Crameri-Daeppen