Vergangene Woche trafen sich die Produzenten der Kräuteranbaugenossenschaft Entlebuch und eine Handvoll potenzielle Neueinsteiger auf dem Betrieb von Ursula und Ueli Renggli auf der Rengg zu einem Infoabend.
Die Anbaugenossenschaft, gegründet vor bald 30 Jahren, hatte damit zweierlei im Sinn, wie Präsident Peter Stadelmann erklärt. «Einerseits möchten wir aktiven Produzenten eine Plattform für Austausch und Weiterbildung bieten, andererseits wollen wir Neueinsteigern 1:1 zeigen, was es mit dem Kräuteranbau auf sich hat.» Den Interessierten wurde aufgezeigt, welche Möglichkeiten der Anbau bietet, aber auch welche Probleme auftreten können. Und dafür war der Betrieb Renggli bestens geeignet. Neben drei Sorten Kräutern im Anbau befindet sich auf dem Hof die Trocknungsanlage der Kräuteranbaugenossenschaft Entlebuch.
Investitionskosten halten sich in Grenzen
Die Genossenschaft baut insgesamt rund 210 Aren an. Die Strukturen sind also relativ klein, dies mit Vor- (Qualität) und Nachteilen (Effizienz), wie Stadelmann findet. Die meisten Produzenten bauen zwischen
10 und 15 Aren an, der Anbau ist ein zusätzlicher Betriebszweig. «Der Einstieg in den Kräuteranbau ist mit geringen Investitionen mögliche», sagt Stadelmann. Mit gut 5000 Franken für Folien und Setzlinge sei man dabei.
Gemäss Berechnungen eines Produzenten kann in einem guten Jahr von rund 25 Franken Verdienst pro Stunde ausgegangen werden. «Das ist nicht wahnsinnig viel», sagt Stadelmann. Aber im Vergleich zur Viehwirtschaft im Berggebiet auch nicht uninteressant. Der grosse Teil der Entlebucher Ernte geht an die Ricola ins Baselbiet. Nebst dem Entlebuch produzieren in der Zentralschweiz auch Betriebe im Luzerner Hinterland für den traditionellen Kräuterbonbon-Hersteller.
Die Genossenschaft würde gerne noch mehr für Ricola produzieren, die Nachfrage sei jedenfalls vorhanden. Sehr gut auf konstantem Niveau verlaufe auch die Direktvermaktung der Teemischungen.
Armin Emmenegger