Auf dem Messeplatz wurde unter der Federführung des Bauernverbands beider Basel BVBB ein Bauerndorf aufgebaut. Am Eröffnungstag kamen die Rinder, Schweine, Ziegen, Schafe und Esel noch nicht voll auf Touren, da der Regen sie immer wieder in die Ställe und Unterstände trieb. Franziska Hochstrasser, Geschäftsführerin BVBB, will mit der Bauernpräsenz Leben auf den Messeplatz bringen und einen Draht zu den Städtern finden. Die 15 Verkaufsstände mit regionalen Produkten vom Hof unterstützen diesen kulinarischen Brückenschlag. Thematisch in die gleiche Kerbe haut das Landwirtschaftliche Zentrum Ebenrain mit der Jubiläumsausstellung „Landwirtschaft und Ernährung im Wandel“. Da wird gefragt, wie die Landwirtschaft vor 100 Jahren ausgesehen hat oder wie sich unsere Vorfahren ernährten? Aber auch, was wir in Zukunft essen werden. Messestandbauer Hansjürg Hörler findet es eindrücklich, wie viel unsere Vorfahren für das Essen ausgeben mussten, einst waren das 60 und heute sind es bloss noch 7 Prozent vom Einkommen. Ob damit auch die Erosion der Wertschätzung gegenüber den Lebensmitteln zu erklären ist wird gefragt.

Lukas Kilcher, Chef des Landwirtschaftlichen Zentrums Ebenrain und Auftraggeber der Ausstellung, fragte Bundessrat Alain Berset beim Zwischenhalt am Stand, welche Landwirtschaft er sich denn wünsche? Berset studierte nicht lange, wühlte im Korb mit den Kirschensteinen und sagte, er wünsche sich eine nachhaltige Landwirtschaft auf der Basis von Familienbetrieben. Alle Besucher können mittels Kirschensteinen für ihr bevorzugtes Zukunftsszenarium der Landwirtschaft abstimmen. Kilcher wünscht sich, dass die Besucher ihre Fragen zu Landwirtschaft und Ernährung am Stand zur Sprache bringen. Denn Stellung nehmen gegenüber der Landwirtschaft würden sowieso alle Konsumenten, in der Art und Weise, wie und was sie einkaufen. Der Lebensmitteleinkauf ist für Lukas Kilcher ein politischer Akt. Auch Lebensmittelverschwendung und Einkaufstourismus kommen zu Sprache. Zum Thema Foodwaste gibt es eigens einen Stand nebenan vom Verein Foodwaste.ch

René Kamm, der Chef der Messe Schweiz Gruppe, welche die Publikumsmesse Muba organisiert, spricht von einer Erfolgsgeschichte, wenn er auf die vielen Jahre der traditionellen Basler Frühlingsmesse zurückschaut. Ein Rezept, wie die Erfolgsgeschichte fortgeschrieben werden kann, wird gesucht, aber es herrscht Zuversicht, zählt die MCH Messe Schweiz Group doch zu den fünf grössten Messeunternehmen weltweit - und die Muba als sogenannte „Mutter aller Messen“ hatte damals den Grundstein für dieses Unternehmen gelegt.

lid