Herzkranke müssen auf ein Spenderorgan warten, das zu ihnen passt und nicht abgestossen wird. Im Forschungsinstitut Empa wird derzeit an einer Technologie gearbeitet, mit der ein künstliches Herz mit Gewebe des Patienten umgeben und problemlos eingesetzt werden kann.
Das Projekt «Zurich Heart» des Forschungsverbundes Hochschulmedizin Zürich, dessen Partner die Empa ist, entwickelt derzeit ein Kunstherz, das nach der Implantation keine Abstossungsreaktionen im Körper auslöst. Das teilte die Empa am Dienstag mit.
Eine Pumpe aus dem Labor soll dafür von menschlichem Gewebe umhüllt und ausgekleidet sein. Jedoch ist das Züchten von mehrschichtigen funktionsfähigen Geweben noch eine Schwierigkeit in der jungen Disziplin des «Tissue Engineering».
Empa-Forschern ist es nun gelungen, Zellen in einem dreidimensionalen Kunststoffgerüst zu Muskelfasern heranwachsen zu lassen. Ein spezielles Sprühverfahren, das Elektrospraying, ermöglicht es, die Muskelzellen in die Poren des gesponnenen Gerüsts zu bringen.
Dort verschmelzen die unreifen Vorläuferzellen miteinander und reifen zu länglichen Muskelfasern aus. Am Schluss soll eine Struktur entstehen, die natürlichem Muskelgewebe möglichst ähnlich ist.
Für die Versuchsreihe haben die Forscher unreife Muskelzellen von Mäusen verwendet. Das implantierbare Kunstherz soll in Zukunft dann mit Zellen verkleidet werden, die vom Patienten selbst stammen. So könnte für die Betroffenen ein persönliches Herz gezüchtet werden, das die Körperabwehr nicht zu Abstossungsreaktionen verleitet.
sda