Die Junglandwirtekommission des Schweizer Bauernverbands (SBV) beschäftigte sich an ihrer letzten Sitzung mit den Schweizer Landwirtschaftsmärkten. «Besonders die steigende Milchproduktion beunruhigt die jungen Landwirtinnen und Landwirte», schreibt die JULA heute in einer Mitteilung.

Druck auf Milchpreis

Grund zur Sorge gibt ihnen die Tatsache, dass die die Milcheinlieferungen im ersten Quartal des laufenden Jahres um vier Prozent gegenüber der gleichen Vorjahresperiode gestiegen sind.

Die JULA befürchtet, dass sich der Milchmarkt schon in kurzer Zeit wieder in einer Überflusssituation befinden könnte und «dass dies absehbare negative Konsequenzen auf den Milchpreis haben wird.»

Die JULA ruft in ihrem Communiqué alle in der Milchbranche aktiven Organisationen auf, die nötigen Massnahmen einzuleiten, um eine Milchpreissenkung zu verhindern. «Die Fehler der Vergangenheit dürfen sich nicht wiederholen», mahnen die Junglandwirte und Junglandwirtinnen.

Kritik an Grossverteilern

Kopfzerbrechen bereitet ihnen auch das Verhältnis zwischen Grossverteilern und den Bauern als Rohstoffproduzenten. «Einerseits überzeichnen die Detailhändler in ihren Werbekampagnen die idyllischen Verhältnisse auf den Familienbetrieben in der Schweiz. Auf der anderen Seite üben sie einen enormen Druck auf den Produzentenpreis und damit das bäuerliche Familieneinkommen aus und zwingen die Bauern immer stärker, ihre Produktion zu rationalisieren», hält die JULA fest.

Dies sei bedauerlich: «Mittelfristig betrachtet sollte es das gemeinsame Ziel sein, die stetig wachsende Bevölkerung mit immer weniger Kulturland zu versorgen.» Dafür braucht es laut JULA eine langfristige und nachhaltige Zusammenarbeiten über alle Stufen der Wertschöpfungskette hinweg bis zu den Konsumenten. Eine Basis dafür seien faire Preise - auch für die Bauern.

jw