Über 17 Mio Franken erhält die ZMP als Hauptaktionär von Emmi als Dividende ausgeschüttet. Vorausgesetzt die Emmi GV von nächster Woche stimmt dem Antrag für eine Erhöhung um 20 Prozent auf 5.9 Franken pro Aktie zu.
Mehr Rückvergütung gefordert
Die ZMP finanzieren damit ihre Geschäftsstelle und schütten einen wesentlichen Anteil an ihre Mitglieder, die Milchbauern aus. 6.6 Mio Franken oder 1.7 Rappen pro Kilo Milch erhalten die Mitglieder rückvergütet. Es dürfte auch etwas mehr sein, nämlich zwei Rappen, fand der Entlebucher Delegierte Toni Bigler an der DV der ZMP vom 13. April in Sempach. Der Vorstand werde das wohlwollend prüfen, meinte Geschäftsführer Pirmin Furrer.
Die durchschnittlich 500 Franken mehr pro Betrieb wären ein Tropfen auf den heissen Stein. Denn die Fastenzeit für die Milchbauern ende nicht mit Ostern, sondern dauere an, schon über zwei Jahre. Das sei deprimierend, meinte Präsident Thomas Oehen.
Milchpreise sind nicht nachhaltig
Alle redeten von Nachhaltigkeit, und die Verarbeiter würden damit auch werben. Davon spürten die Bauern aber nichts, kritisierte Oehen. Die Unzufriedenheit der Milchbauern kam schon in einer intensiven Diskussion im Anschluss an die Erläuterung des Geschäftsberichtes zum Ausdruck. Neben ökologischer und sozialer brauche es auch eine ökonomische Nachhaltigkeit. «55 Rappen Milchpreis sind nicht nachhaltig» meinte LBV Präsident Kobi Lütolf.
Zwar kündete ZMP an, dass der Basismilchpreis auf 1. Mai von 56.5 auf 58 Rappen steigt.«Damit müssen wir schon sehr zufrieden sein», meinte Geschäftsführer Pirmin Furrer.
Emmi Verwaltungsratspräsident Konrad Graber wies darauf hin, dass der Milchabsatz in der Schweiz stärker sinke als die Milchproduktion. Der Preis bleibe somit unter Druck. Die Höhe des Milchpreises sei für Emmi allerdings weniger wichtig als die Preisdifferenz zum Ausland.
Junge wollen Perspektiven
Christian Schönbächler, Präsident Junglandwirtekommission des Schweizer Bauernverbandes aus Einsiedeln forderte endlich bessere Milchpreise statt nur schöne Worte zur Schweizer Landwirtschaft. Sonst bedeute das geforderte unternehmerische Handeln für die Jungen, dass sie aus der Milchproduktion aussteigen.
js