Jäger und Bergbauer Moritz Schaller auf dem Hof Wagliseiboden beim Salwideli ist seit 25 Jahren Mitpächter der Jagdgesellschaft Flühli/Schwarzenegg. Er kennt die Jagd bestens. Das Ehepaar Moritz und Rösli Schaller-Lipp bewirtschaftet 32 ha landwirtschaftliche Nutzfläche als Ganzjahresbetrieb auf rund 1300 m ü M. Künftiger Betriebsnachfolger wird der 19-jährige Sohn Elias sein, jüngstes von 5 Kindern und gelernter Mauerer. Auf dem Hof leben 22 Mutterkühe mit Kälbern, 1 Stier und 50 Mastschweine.

Immer mehr Rotwild
"Wir haben das Wild vor der Haustüre, so auch das Rotwild", bestätigt Moritz Schaller. Seine Liegenschaft grenzt an das Schutzgebiet Tannhorn, in dem sich in den letzten Jahren immer mehr Rothirsche angesiedelt haben. Hauptsächlich aus dem Nachbarkanton Obwalden würden sie nach und nach das Entlebuch besiedeln, so auch das Gebiet Flühli/Sörenberg bis hinauf zur Schrattenfluh und zum Brienzer Rothorn. Die Heuwiese direkt vor dem Wohnhaus gelegen, sei ein beliebtes Weidegebiet der Hirsche und so ergebe sich in der Jagdzeit hin und wieder ein Abschuss, weiss der Jäger zu berichten.

Mit der Zunahme der Hirschpopulation haben Klagen wegen Verbiss-Schäden im Wald und wegen dem Beweiden von Wiesen zugenommen. Deshalb strebt die Luzerner Jagdverwaltung an, dass der Hirschbestand durch Jagd auf rund 300 Tiere zu stabilisieren sei. Der jährliche Zuwachs von schätzungsweise 120 Tieren soll durch die Jagd abgeschöpft werden. Hirsche lieben frisch nachgeschossenes Gras auf Heu- oder Emd-Wiesen. Zum Fressvermögen von Hirschen sagt Moritz Schaller: "Zwei Hirsche fressen etwa so viel wie ein jähriges Gusti. Eine ganze Herde ist dann schon spürbar."

Josef Kottmann

Ausführlicher Bericht in der BauernZeitung vom 30. September.